Arm in Arm sangen Deutschlands Basketball-Helden ausgelassen die Nationalhymne, Kapitän Dennis Schröder hatte Tränen in den Augen. Danach nahm der überragende NBA-Profi um 23.03 Uhr Ortszeit den WM-Pokal entgegen. Der Rest war pure Freude im goldenen Konfettiregen! Angeführt vom wie entfesselt aufspielenden Schröder setzte sich das Team von Bundestrainer Gordon Herbert am Sonntag in Manila in einem mitreißenden Endspiel mit 83:77 (47:47) gegen Serbien durch und vollbrachte damit eine der größten Überraschungen der deutschen Sportgeschichte.
Es war die nicht vorstellbare Krönung eines unvergesslichen Basketball-Sommers, in dem sich der in der Vergangenheit gerade in Deutschland oft kritisierte Schröder endgültig zum deutschen Basketball-König krönte. "Ich bin jetzt seit zehn Jahren dabei. Im vergangenen Jahr Bronze bei der EM, jetzt der WM-Titel - ich will nichts mehr über meinen Namen hören", sagte Schröder nach dem bislang größten Triumph seiner Karriere mit dem Korbnetz um den Hals. "Ich will einfach Respekt. Das war ein Statement."
Schröder, Wagner, Obst & Co. – diese zwölf Basketball-Helden haben ganz Deutschland begeistert

Verein: Toronto Raptors, NBA |
Geburtstag: 15.09.1993 |
Geburtsort: Braunschweig |
Größe: 185 cm |
Nachdem er das deutsche Team zum größten Erfolg der deutschen Basketball-Geschichte geführt hatte, herzte Schröder auf dem Parkett seine Frau Eileen und die Kinder. Bundestrainer Herbert saß dagegen in den Katakomben erst einmal völlig ausgepumpt auf dem Boden. Zur Siegerehrung war der kanadische Erfolgstrainer dann wieder bei Kräften und herzte jeden seiner Spieler. "Das Erste, was ich in meiner Amtszeit gemacht habe, war, nach Braunschweig zu fahren und Dennis zu treffen. Wir haben drei, vier Stunden geredet. Das war der Anfang", sagte Herbert.
Dirk Nowitzki erster Gratulant
"Weltmeister! Sensationell, historisch und so verdient. Herzlichen Glückwunsch", schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz bei X, früher Twitter. "Weltmeister!!! Unfassbar! Was für ein Team!!!!!", schrieb Dirk Nowitzki wenige Sekunden nach dem Ende der Partie. Selbst die inzwischen abgetretene deutsche Basketball-Ikone schaffte so etwas in ihrer Karriere nicht.
Deutschlands Basketballer blieben damit im gesamten Turnier ungeschlagen und vollendeten mit dem historischen ersten WM-Titel perfekte Wochen in Asien. "Es klingt unglaublich. Wie wir es auch geschafft haben gegen die stärksten Teams der Welt. Weltmeister!", sagte Schröder. "Jetzt wird definitiv gefeiert." Erst am Montagabend fliegen die Goldmedaillen-Gewinner via Abu Dhabi zurück nach Deutschland, wo es am Dienstagvormittag in Frankfurt am Main einen Empfang geben wird. "Es ist fast ein bisschen schade, dass das Turnier jetzt vorbei ist", sagte der im Finale bärenstarke Johannes Voigtmann.
Schröder glänzte mit 28 Punkten und übernahm in der Schlussphase komplett das Kommando. Der stets angriffslustige Jungstar Franz Wagner kam im hitzigen Duell mit Ex-Bundestrainer Svetislav Pesic auf 19 Punkte und wurde zum besten Spieler des Finales gekürt. Zum wertvollsten Profi des gesamten Turniers wurde Schröder gewählt – und das völlig zu recht!
Er hatte das Finale immer mehr an sich gezogen. Mit seiner riesigen Geschwindigkeit und großer Entschlossenheit hatte der Spielmacher, seine knapp neun Jahre dauernde Karriere im Nationaltrikot endgültig gekrönt. "Ich versuche, Basketball-Deutschland auf die Landkarte zu setzen", hatte Schröder gesagt. Das ist mit dem WM-Titel von Manila in herausragender Manier gelungen. Für Fußball-Star Toni Kroos ist jetzt schon klar: "Dennis Sportler des Jahres! Keine Diskussion nötig!"