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Dopingskandal Mediziner gesteht heute, Sportchef morgen

Mit einem überraschenden Geständnis hat der Freiburger Sportmediziner Andreas Schmid zugegeben, Sportler gedopt zu haben. Der Sportchef von T-Mobile, Rolf Aldag, will am Donnerstag seine Dopingsünden gestehen.

Mit einem überraschenden Geständnis hat der Freiburger Sportmediziner Andreas Schmid zugegeben, seit über zehn Jahren an Doping-Praktiken im Bonner Radrennstall Telekom und im Nachfolgeteam T-Mobile beteiligt gewesen zu sein. "Ich räume ein, seit Mitte der 90er Jahre das Doping einzelner Radprofis unterstützt zu haben", erklärte der Professor in einer von seinem Anwalt am Mittwochabend veröffentlichten persönlichen Erklärung. Schmid erwägt, seine Tätigkeit als Sportarzt der Uni-Klinik Freiburg zu beenden. (Achtung: Zusam

Aldag habe sich schon in den vergangenen zwei Wochen mit dem Gedanken getragen habe, sich zu offenbaren, sagte Stapleton in einem vorab veröffentlichten Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". "Er wollte es tun und hat nach einem Weg gesucht, sich umfassend und nachvollziehbar zu äußern." Für Donnerstag hat das T-Mobile-Team eine Pressekonferenz in Bonn anberaumt.

"Es hat eben auch bei ihm Momente der Schwäche gegeben, und jetzt müssen wir versuchen, dass wir da rauskommen und mit ihm weitermachen können", sagte Stapleton mit Blick auf Aldag. Die Zusammenarbeit wolle er fortsetzen. "Er hätte natürlich offener mit seiner Vergangenheit umgehen müssen. Dennoch: Meine Absicht ist es, mit Rolf weiter zu arbeiten." In seiner jetzigen Tätigkeit als Sportdirektor habe Aldag keinen Fehler gemacht.

Sponsoren wackeln

Die beiden ehemaligen Telekom-Radprofis Bert Dietz und Christian Henn hatten zuvor überraschend gestanden, während ihrer aktiven Zeit Dopingmittel genommen zu haben.

Stapleton rechnet nach eigenen Worten nicht damit, dass die Telekom und ihre Tochter T-Mobile ihr Sponsoring aufgeben werden. "Ich denke, dass ihre Unterstützung erhalten bleibt." Er werde aber respektieren, wenn es schwierig für sie sein sollte. Er selbst werde das Team aber nur mit T-Mobile weiterführen und sich keinen anderen Sponsor suchen. "Es gibt keinen anderen Partner mit so einer Geschichte und Dominanz in diesem Sport - und auch keinen, der so stark den Willen hat, etwas neu aufzubauen."

Einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge soll die Telekom nach dem Willen des Bundes als Großaktionärs ihr Radsport- Sponsoring beenden. "Nach Bekanntwerden dieser Doping-Fälle ist der Nutzen aus dem Sponsoring gleich Null", zitierte die Zeitung aus Regierungskreisen.

Reuters Reuters

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