Ein paar Sekunden haben ihr Leben schlagartig verändert. Ein Sturz, dann die Diagnose: Querschnittlähmung. Über Monate wird sie sich zurück ins Leben kämpfen müssen, sie wird auf viele Hilfsmittel angewiesen sein.
Noch liegt Kira Grünberg auf der Intensivstation einer Klinik in Innsbruck. Die österreichische Stabhochspringerin hat sich bei einem Trainingsunfall einen Halswirbel gebrochen. Sie kann inzwischen wieder selbstständig atmen - sie muss trainieren, auf eine Zwerchfellatmung umzustellen, denn mit ihrer Querschnittlähmung kann sie ihren Brustkorb und die Bauchdecke nicht mehr zum Einatmen heben - und macht bereits Pläne.
"Ich gebe nicht auf"
"Ich weiß, dass ich jetzt körperlich schwer behindert bin, aber mein Geist ist wach und ich gebe nicht auf. Ich werde etwas daraus mache", sagte die 21-Jährige im Interview mit "Bild". Stundenlang war sie nach dem Sturz operiert worden. Sie galt als Nachwuchs-Hoffnung und ist mit übersprungenen 4,45 Metern Österreichs Stabhochsprung-Rekordhalterin.
Grünbergs Manager Thomas Herzog spricht ihr seine Bewunderung aus. "Sie ist so stark, dass es mir unvorstellbar ist", sagte er der "Bild". Nach der Diagnose habe sie noch nicht einmal geweint, so der Sprecher. "Sie jammert nicht, schaut nur nach vorn. Sie denkt an andere, fragt, was sie tun kann, um ihre Familie zu unterstützen."
Barrierefreie Wohnung gesucht
Zunächst braucht sie aber selbst Unterstützung. Mit ihrer bleibenden Behinderung wird Grünberg nach ihrem Klinikaufenthalt nicht mehr einfach nach Hause zurückkehren können. Ihre Wohnung liegt im ersten Stock und ist nicht barrierefrei. Deshalb ist ihre Familie nun auf der Suche nach einer neuen, behindertengerechten Wohnung für Grünberg, in der sie sich mit ihrem Rollstuhl bewegen kann. Bis sie dort selbstständig leben kann, wird noch viel Zeit vergehen. In ein paar Wochen soll die 21-Jährige zunächst mit einer Reha beginnen.