Golf Quinney und Gainey führen in Greensboro

Man nennt ihn "Two Gloves". Er hat noch nie ein PGA-Turnier gewonnen. Bei einem Major noch nie den Cut geschafft. Aber er führt nach einem Tag bei der Wyndham Championship: Tommy Gainey spielte die beste Golfrunde seines Lebens.

Die Wyndham Championship in North Carolina ist die letzte Chance für Golfprofis, sich noch für die Playoffs der FedEx Cup-Wertung der amerikanischen PGA Tour zu qualifizieren. Nach der ersten Runde führen Jeff Quinney und Tommy Gainey, die beide noch nie ein Turnier auf der PGA Tour gewinnen konnten.

Zugegebenermaßen kam Gaineys starke 63er Runde nicht völlig überraschend, da der 36-Jährige aus South Carolina in dieser Saison mit einigen starken Platzierungen auf der Tour auf sich aufmerksam zu machen wusste. Weil er - wie im Baseball gelernt - an beiden Händen Handschuhe trägt beim Golf, wird Gainey "Two Gloves" genannt.

Sogar beim Putten legt er seine schwarzen Handschuhe nicht ab, egal, welches Wetter herrscht. Dieses Erkennungszeichen machte Gainey im Golf Channel bekannt, wo er im Rahmen der Reality-TV-Serie "The Big Break" erfolgreich debütierte. Seine vom Baseball übernommene Schwungtechnik verschaffte Gainey zudem einen hohen Wiedererkennungswert.

Quinneys letzte Chance: "All in"

Für die Playoffs hatte sich Gainey dank einiger guter Resultate im Laufe des Jahres schon qualifiziert - ganz anders sein Co-Leader Quinney, der auf Rang 215 der FedEx Cup-Wertung rangiert und schon mindestens Zweiter werden müsste, um am kommenden Wochenende beim The Barclays in New Jersey dabei zu sein, dem Auftakt der Postseason im Golf.

Quinney, Absolvent der Arizona State University, startete mit fünf aufeinanderfolgenden Birdies in seinen ersten sieben Löchern und wusste so früh, dass er auf einem guten Kurs war. Drei weitere Birdies auf den zweiten Neun und ein Bogey rundeten seine starke Auftaktrunde ab. Vor einem Jahr hatte Quinney an gleicher Stelle im Sedgefield Country Club den Einzug in die Playoffs hauchdünn verpasst und war 126. der FedEx Cup-Wertung geworden - bei 125 Qualifikanten.

Doch bekanntlich ist die erste Runde eines Golfturniers noch nicht die halbe Miete - zudem, wenn wie in Greensboro 23 Spieler innerhalb von drei Schlägen hinter der Spitze liegen. Eine 64er Runde gelang jedoch nur einem von ihnen, dem Australier Stuart Appleby, der nach elf verpassten Cuts bei seinen letzten 13 Starts dringend ein Erfolgserlebnis braucht.

Casey und sein strenger Caddie

Bei 65 rangiert unter Anderen Paul Casey, der hier antreten musste, um seine Tourkarte zu behalten und Ernie Els, der vor dem Turnier genau auf Platz 126 lag. Jason Dufner, vor wenigen Tagen noch im Stechen der PGA Championship gescheitert, spielte eine gute 66er-Auftaktrunde. Das konnte man von Camilo Villegas nicht behaupten. Der Kolumbianer, der als aktueller 125. der Rangliste noch um den Playoff-Einzug bangt, spielte eine Even Par-70, was momentan aber nicht einmal zum Cut reichen würde.

Noch schlechter steht es um Titelverteidiger Arjun Atwal. Der Inder brauchte 73 Schläge zum Auftakt. Und das auf einem Kurs, von dem Paul Caseys Caddie laut golf.com sagte: "Fünf unter jeden Tag ist das Ziel".

Daniel Raecke

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