Olympia-Eröffnungsfeier Kampfjets kreisen über Turin

Ein buntes italienisches Fest soll die Eröffnungsfeier am Freitagabend in Turin werden. Doch über dem Stadion kreisen zur Sicherheit die Kampfjets. Aus Angst vor Anschlägen hat Silvio Berlusconi scharfe Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet.

Während der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele heute Abend patrouillieren F-16-Kampfjets am Himmel über Turin. Außerdem stehen Luftabwehrraketen zum Schutz gegen mögliche terroristische Angriffe bereit. Zudem rechnen die Sicherheitskräfte mit Störungen von Globalisierungs-Kritikern. Man bereite sich dabei auch auf Aktionen vor, "die Panik verursachen könnten", hieß es in Sicherheitskreisen.

Der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat ein scharfes Vorgehen gegen Olympia-Störer angedroht. Zugleich bezeichnete er Globalisierungs-Kritiker, die gegen die Winterspiele in Turin demonstrieren, als eine "zersetzende Bewegung". Wie die Zeitung "La Repubblica"am Freitag berichtete, fürchtet Berlusconi, dass es am Rande der Winterspiele zu einem ähnlichen Chaos wie beim Gipfeltreffen der G-8-Staaten im Jahr 2001 in Genua kommen könnte.

Dänische Fahnenträgerin bekommt Polizeischutz

Aus Angst vor terroristischen Anschlägen bekommt die Fahnenträgerin des dänischen Olympia- Teams, Dorthe Holm, bei der Eröffnungsfeier Polizeischutz. Wie die dänische Nachrichtenagentur Ritzau berichtete, wollen die italienischen Sicherheitsbehörden wegen der weltweiten Gewaltwelle nach Mohammed- Karikaturen die dänischen Sportler besonders schützen. Zum Olympia-Team Dänemarks gehören sieben Frauen und zwei Männer. Die 33- jährige Holms ist Mitglied der Curling-Mannschaft.

Auch der Besuch der amerikanischen Präsidenten-Gattin Laura Bush in der Universität von Turin gilt als "heikler Termin". Als weitere Prominente werden unter anderen Bill Gates und der ehemalige US-Präsident Bill Clinton in Turin erwartet. Zur Eröffnung kommen etwa 40 Staats- und Regierungschefs, darunter Bundespräsident Horst Köhler. Insgesamt sind 15.000 Sicherheitskräfte für die 17 Olympia-Tage in Turin und in den Bergen um Sestriere mobilisiert.

Kritik an Sicherheit

Italienische Sicherheitsexperten befürchten "spontane Aktionen" von Globalisierungs-Kritikern und der Anarcho-Szene. "Nicht wirklich gefährliche Aktionen, aber solche, die Angst und Panik auslösen können", meinte ein Experte aus dem römischen Innenministerium. Außerdem könnten Demonstranten versuchen, die Wagenkolonne von Laura Bush aufzuhalten. Die Präsidentengattin, die am Donnerstag zunächst in Rom empfangen wurde, werde von 30 CIA-Agenten begleitet.

Zugleich wurde in Turin Kritik an den mangelnden Sicherheitskontrollen in Journalisten-Unterkünften geäußert. In den so genannten Medien-Dörfern gebe es mitunter so gut wie keine Kontrollen.

AP · DPA · Reuters
DPA/AP/Reuters

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