Im Jahr 2012, noch bevor sie zu einer internationalen Berühmtheit werden würde, promovierte Paola Magni in ihrer Heimatstadt Turin in Biologie. An einem Morgen im November jenes Jahres entdeckte ein Passant 650 Kilometer südlich von Turin in der Nähe des Braccianosees ein totes Mädchen.
Federica Mangiapelo war 16 Jahre alt und stammte aus der nahe gelegenen Stadt Anguillara Sabazia. Ihre Schulter war ausgekugelt und ihre Jacke halb ausgezogen. Ihre Handtasche sowie ihr Handy fehlten. Ihr blondes Haar, ihre Kleidung und ihre Schuhe waren durchnässt. Was aber nicht hieß, dass sie im See gewesen sein musste; am Vorabend hatte es geregnet.
Eine Autopsie ergab, dass sie einen Herzstillstand erlitten hatte und bereits vier Stunden tot war, als ihre Leiche entdeckt wurde. Weil es keine eindeutigen Spuren einer Fremdeinwirkung gab, kamen die Behörden zu dem Schluss, dass Federica Mangiapelo eines "natürlichen Todes" gestorben war.
Vielleicht hatte eine Rolle gespielt, dass sie Epileptikerin war, vermuteten die Ermittler. Federicas Familie aber wollte das nicht glauben. Sie wandte sich an die Medien und setzte alles daran, dass das öffentliche Interesse an dem Fall nicht abebbte.
Paola Magni ist Entomologin, das heißt, sie beschäftigt sich mit Insekten. Genauer gesagt erforscht sie, wie Insekten und andere mit ihnen verwandte Lebewesen dabei helfen können, Kriminalfälle aufzuklären.