Olympia-Vergabe 2018 Pyeonchang ist Münchens größte Gefahr

München, Pyeonchang in Südkorea und das französische Annecy wollen die Olympischen Winterspiele 2018 ausrichten. Die wichtigsten Fakten - und die Stärken und Schwächen der Bewerber.

München, Pyeongchang und Annecy: Alle drei Kandidaten wollen die Olympischen Winterspiele 2018 ausrichten. Ein Überblick.

MÜNCHEN

Etats:

1,52 Milliarden Dollar für Organisation, davon 541 Millionen Dollar IOC-Garantie. 1,86 Milliarden Dollar für Investitionen

Konzept:

Eiswettbewerbe in München, Schneewettbewerbe in Garmisch-Partenkirchen, Kufenwettbewerbe am Königssee

Wettkampfstätten:

Sieben bestehende, zwei neue bei Wahlsieg, vier temporäre bei Wahlsieg

Olympische Dörfer:

Drei (in München, Garmisch-Partenkirchen und am Königssee). 80 Prozent der Sportler erreichen die Wettkampfstätten in weniger als zehn Minuten, 20 Prozent in weniger als 30 Minuten

Transport:

Weitgehend bestehendes System mit Bahn und Straßen bei Flughafennähe zur Stadt, Verkehrsinvestitionen 741 Millionen Dollar

Eintrittskarten:

Kalkulation mit 1,7 Millionen verkaufter Tickets (89 Prozent), Preise Eröffnung 146 bis 925 Dollar, Normalwettbewerbe 21 bis 160 Dollar, Prime-Wettbwerbe 46 bis 593 Dollar

Zustimmung:

60 Prozent in München, 53 Prozent in Bayern, 56 Prozent national

Bewertung:

Kompaktes Konzept mit München, Garmisch-Partenkirchen und Königssee unter weitgehender Nutzung bereits bestehender Wettkampfstätten.

Besondere Stärken:

Große Erfahrung im Veranstalten von Großereignissen, Nutzung der olympischen Infrastruktur von 1972, ökologische Nachhaltigkeit, großer Sponsorenmarkt.

Schwäche:

Geringe Zustimmungsrate, die jedoch im vergangenen halben Jahr gewachsen ist.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, womit Pyeongchang punkten will.

PYEONGCHANG

Etats:

1,53 Milliarden Dollar für Organisation, davon 513 IOC-Garantie. 6,3 Milliarden Dollar für Infrastruktur

Konzept:

Alpine und Kufenwettbewerbe in Pyeongchang, Eiswettbewerbe in Gangneung bei 20 Minuten Reisezeit zwischen den beiden Städten

Wettkampfstätten:

Fünf bestehende, zwei zu verbessernde, zwei neue auf jeden Fall, drei neue und eine temporäre bei Wahlsieg

Olympische Dörfer:

Zwei (in Pyeongchang und Gangneung, 80 Prozent der Sportler erreichen Wettkampfstätten in weniger als 10 Minuten, 20 Prozent innerhalb von 30 Minuten

Transport:

Stark auszubauendes System für Straßen und einer Hochgeschwindigkeitsstrecke ausgehend von Seoul (Flughafen) mit hohen Investitionen für Bahn (3,4 Milliarden Dollar) und Straßen (697 Millionen Dollar). Entfernung Seoul-Pyeongchang 240 km

Eintrittskarten:

Kalkulation mit 1,6 Millionen verkaufter Tickets (81 Prozent), Preise Eröffnung 300 bis 1000 Dollar, Normalwettbewerbe 30 bis 150 Dollar, Prime-Wettbewerbe 100 bis 300 Dollar

Zustimmung:

92 Prozent in Pyeongchang, 87 in Provinz Gangwon, 87 Prozent national

Bewertung:

Sehr kompaktes Konzept.

Besondere Stärken:

Schaffung eines Vermächtnisses für den Wintersport in Südkorea und Asien bei höchsten Zustimmungsraten. Bei zwei vorangegangenen erfolglosen Bewerbungen bereits hohe Milliarden-Investitionen in die Infrastruktur, große Sponsoren-Unterstützung.

Schwächen:

Sicherheitsproblematik durch Pyeongchangs Nähe zur Kriegsgrenze zum verfeindeten Nordkorea. Umweltproblematik durch das geplantes Fällen von 94 Hektar Wald.

Das ist das Konzept von Annecy. Bitte blättern Sie.

ANNECY

Etats:

1,85 Milliarden Dollar für Organisation, davon 478 Millionen Dollar IOC-Garantie. 2,5 Milliarden für Investitionen

Konzept:

Drei Zonen in Annecy, Chamonix und La Chusa/Le Grand Bornand für Schnee- und Eiswettbewerbe, dazu La Plagne (Kufensport)

Wettkampfstätten:

Sechs zu verbessernde, eine neue auf jeden Fall, fünf neue und eine permanente beim Zuschlag

Olympische Dörfer:

Vier (in Annecy, Chamonix, St. Jean de Sixt und La Plagne). 80 Prozent für Sportler erreichen Wettkampfstätten innerhalb von zehn Minuten.

Transport:

Genf (Schweiz) als zentraler Ausgangspunkt, von Italien durch den Mont-Blanc-Tunnel. Nur Annecy (40 km) und Chamonix (100 km) von Genf aus mit Bahn und Straße erreichbar, die übrigen Orte über Bergstraßen. La Plagne 140 km entfernt von Annecy. Verkehrsinvestitionen von 865 Millionen Dollar geplant

Eintrittskarten:

Kalkulationen mit 1,6 Millionen verkaufter Tickets (85 Prozent), Preis Eröffnung 129 bis 1170 Dollar, Normalwettbewerbe 26 bis 194 Dollar, Prime-Wettbewerbe 64 bis 1105 Dollar

Zustimmung:

51 Prozent in Annecy, 63 Prozent in Region Rhone-Alpes, 62 Prozent national

Bewertung:

Dezentrales Konzept mit einer ganzen Reihe verstreuter Veranstaltungsorte. Allein vier olympische Dörfer sind geplant. Vor allem deshalb sind die Franzosen Außenseiter. Es würde schwer, Stimmung in Annecy aufzubauen.

Besondere Stärke:

Winterspiele im Hochgebirge im Schatten des Mont Blanc. Große Erfahrung mit Großereignissen.

Schwächen:

Diverse: Das Transportsystem mit schwieriger Erreichbarkeit der hoch gelegenen Wettkampfstätten, geringe Zustimmungsrate, große Vorbereitungsprobleme bereits 1968 (Grenoble). und 1992 (Albertville) Winterspiele in Frankreich.

DPA
kbe/DPA

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