Am Ende blieb Juan Martin del Porto nur eine artige und anerkennende Gratulation. "Du bist ein großer Champion", lobte der Argentinier den siegreichen Roger Federer nach dem Finale von Rotterdam. In nur 86 Minuten hatte der Schweizer del Potro zuvor eine Lehrstunde erteilt und sich mit 6:1, 6:4 den 71. Turniersieg seiner Karriere feiern können.
Im Halbfinale gegen Nikolay Davydenko hatte Federer noch größere Mühe gehabt, sogar einen 0:1-Satzrückstand drehen müssen. Gegen del Potro war der Fed-Express dann, einmal in Fahrt gekommen, nicht mehr zu stoppen. Der Schweizer wusste immer genau, wann er das Tempo erhöhen musste und konnte del Potro trotzdem einmal gefährliche Schläge zu setzen, konterte Federer diese mit starken Slicebällen.
Bereits den ersten Satz hatte Federer so dominiert und seine beiden Breakpunkte zu einer beruhigenden 5:0-Führung nutzen können. Danach erlaubte es dem Argentinier dann immerhin noch, sich den Bagel zu ersparen, ehe er nach 34 Minuten bei eigenem Aufschlag seinen Satzball verwertete.
Zweiter Satz offener, del Porto trotzdem chancenlos
Den zweiten Durchgang konnte del Potro dann deutlich offener gestalten, bis ihn im fünften Spiel auf einmal sein erster Aufschlag im Stich ließ und Federer breakte zum 3:2. Del Potro vergab im folgenden Aufschlagspiel des Schweizers zweimal die Chance zum schnellen Rebreak. Mit sturem Grundlinienspiel war dem Gegner einfach nicht beizukommen.
Kurzzeitig keimte aber trotzdem noch einmal Hoffnung auf, als Federer bei 5:3 zwei Matchbälle vergeben hatte, del Potro sein Service hielt und dann auch als Rückschläger den ersten Punkt setzen konnte.
Doch letztlich nützte ihm dieses kurze Aufbäumen nichts. Federer brachte die Partie ohne Mühe nach Hause und durfte sich über den neunten Sieg im elften Vergleich mit dem Argentinier und nach 2005 seinen zweiten Erfolg in Rotterdam freuen.
Malte Asmus