Der Hamburger Tommy Haas hat hat am Montag in New York sein Match gegen Robby Ginepri gewonnen - wenn auch nur hauchdünn mit 7:6 (7:1), 6:4, 3:6, 3:6 und 7:6 (7:1). Der Amerikaner hatte ihn im Vorjahr in der dritten Runde ebenfalls nach der vollen Distanz bezwungen.
Im Achtelfinale gegen Safin
"Ich habe am Ende daran gedacht, dass ich schon lange kein Fünf-Satz-Match mehr gewonnen habe. Aber ich habe gekämpft, und jetzt fühle ich mich großartig. Natürlich ist es hart, wenn man so verliert, denn Robby hat wieder ein großes Match gespielt", sagte Haas. Er konnte in dem 3:26 Stunden dauernden Match zur Mittagszeit allerdings keine Kraft für die nächste Partie sparen, die schon am Dienstag folgt. Gegner ist dann der ehemalige US-Open-Sieger Marat Safin aus Russland. Der Sieger von 2000 gewann am Montag 6:3, 6:2, 6:3 gegen den Belgier Olivier Rochus, muss gegen Haas aber schon sein drittes Match binnen drei Tagen bestreiten.
Qualifikant Benjamin Becker musste bereits am Montag zu seinem Achtelfinale gegen den Amerikaner Andy Roddick antreten, nachdem der Saarländer am Sonntag mit seinem Überraschungssieg die Karriere von Andre Agassi beendet hatte.
Solide Vorstellung
Haas musste wegen des verregneten Samstages noch einen Tag länger auf seinen dritten Auftritt in Flushing Meadows warten und zeigte zunächst eine solide Vorstellung. Die Partie reichte von der spielerischen Klasse und der Atmosphäre zwar nicht an das letztjährige Match heran, bei dem sich Ginepri auf dem Weg Richtung Halbfinale erst nach Mitternacht durchgesetzt hatte. Doch für überflüssige Spannung sorgte Haas allemal, ehe er auch im entscheidenden Tiebreak so nervenstark war wie im ersten.
Bei spätsommerlichen Temperaturen hatte sich das Louis-Armstrong-Stadion an einem in den USA arbeitsfreien Tag zur Mittagszeit gut gefüllt. Haas schien auf der Siegerstraße, als er mit der komfortablen Zwei-Satz-Führung im Rücken jedoch kurz abschaltete und erstmals sein Service verlor. Nachdem er im vierten Durchgang das mögliche 2:0 verpasst hatte, gab Haas postwendend mit einem Doppelfehler seinen Aufschlag ab. Obwohl ein zweites Break zum 1:4 folgte, besaß der 28-Jährige sogar zwei Chancen zum 4:4.
Justine Henin-Hardenne im Viertelfinale
Kaum waren sie vergeben, kassierte der nun labil wirkende Haas den Satzausgleich. Im letzten Durchgang riss sich der Wahl-Amerikaner noch einmal zusammen und wehrte bei 3:4 drei Breakbälle in Folge ab. Nach dem 5:6 ließ er sich am Oberkörper behandeln, bekam schlecht Luft und hatte Schmerzen. "Ein Ballwechsel hat mich gekillt. Jetzt geht es besser", sagte Haas nach dem vierten Sieg über Ginepri im fünften Vergleich.
Bei den Damen erreichte die Belgierin Justine Henin-Hardenne als erste Spielerin das Viertelfinale. Die US-Open-Siegerin von 2003 stand beim 6:1, 6:0 gegen Shahar Peer aus Israel nur 50 Minuten auf dem Platz. Die 2004 erfolgreiche Russin Swetlana Kusnezowa scheiterte dagegen mit 7:6 (7:5), 3:6, 2:6 an der Serbin Jelena Jankovic. Erster Viertelfinalist bei den Herren und möglicher Gegner von French-Open-Sieger Rafael Nadal ist der Russe Michail Juschni.