Das Berliner Unternehmen Auto1 ist am Donnerstag an die Börse gegangen – die hohe Nachfrage trieb den Kurs der Aktie direkt nach oben. Die Erstnotiz lag mit 55 Euro weit über dem Ausgabepreis von 38 Euro. Danach sank der Kurs zunächst wieder leicht. Damit wurde Auto1 laut "Manager Magazin" mit knapp zwölf Milliarden Euro bewertet. Die Gründer der Plattform, Christian Bertermann und Hakan Koç, dürften durch den Schritt schwerreich werden, ihre jeweiligen Beteiligungen machen sie zu Milliardären.
Marktbeobachter Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets verwies auf die Rolle des Unternehmens als erster großer Frankfurter Börsengang in diesem noch jungen Jahr. Groß sei die Nachfrage nach den Aktien des Berliner Start-ups schon in der Zeichnungsphase gewesen, sagte der Experte. Der Ausgabepreis war am oberen Ende der Spanne festgelegt worden.
Auto1 wurde 2012 gegründet
Laut Oldenburger ist der Zeitpunkt für die Erstnotiz in Zeiten des Lockdowns gut gewählt, schließlich hätten stationäre Autohäuser derzeit mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ein großes Problem.
Das 2012 gegründete Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern tätig. Im Jahr 2019 verkauft Auto1 den Angaben zufolge mehr als 615.000 Fahrzeuge und erzielte einen Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro. Nun will das Unternehmen mit dem frischen Geld weiter vom Trend hin zum Online-Geschäft auch beim Gebrauchtwagenhandel profitieren. Verbrauchern ist Auto1 unter anderem durch sein Online-Portal wirkaufendeinauto.de bekannt. Rund neun Jahre nach Gründung sind die Unternehmer nun Milliardäre.
Der Geldsegen für die Gründer war bei deutschen Tech-Börsengängen bislang selten. Große deutsche Firmen wie etwa Zalando, Delivery Hero oder Hellofresh hielten nach dem Börsengang eher kleine Aktienpakete.
Quelle: "Manager Magazin"