Inflation Boom der Importpreise in Deutschland: Welche Güter besonders teuer geworden sind

Ein Containerschiff verlässt den Hamburger Hafen
Ein Containerschiff verlässt den Hamburger Hafen. Die Preise für Importware sind wegen der Inflation stark angestiegen.
© Markus Tischler / Imago Images
Die Inflation in Deutschland erreichte im November 2021 den höchsten Stand seit fast 30 Jahren. Auch die Importpreise sind stark angestiegen. Hier ein Überblick, wie teuer welche Güter geworden sind.

Die Inflation lässt sämtliche Kosten in Deutschland und der Welt ansteigen. Dabei gibt es seit Monaten nur eine Richtung: aufwärts. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) sind die Importpreise im November 2021 im Vergleich zu Vorjahresmonat um 24,7 Prozent angestiegen, wie die Wiesbadener Behörde am Donnerstag mitteilte. Das ist der größte Anstieg seit der ersten Ölpreiskrise im Jahr 1974. Im Vergleich zu vergangenem Oktober gab es einen insgesamten Anstieg um 3 Prozent.

Energieeinfuhren waren im November 2021 um knapp 160 Prozent teurer als im November 2020 und gut 12 Prozent teurer als im Oktober 2021. Der Grund für den hohen Anstieg liegt vor allem in den stark gestiegenen Preisen für Erdgas. Diese verzeichneten in innerhalb eines Jahres einen Anstieg von rund 270 Prozent und waren damit im November 2021 fast viermal so hoch wie im November 2020. Auch die Importpreise für Erdöl und Mineralerzeugnisse haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um jeweils etwa 100 Prozent verteuert. Importierte Steinkohle war fast 155 Prozent teurer als vor einem Jahr.

Den höchsten Preisanstieg gab es beim elektrischen Strom mit einem Plus von rund 360 Prozent. Gegenüber dem Oktober 2021 zog der Preis ebenfalls deutlich an (28 Prozent). Aufgrund des geringen Anteils der Stromeinfuhren an den gesamten Energieeinfuhren machte sich die Verteuerung des Stroms aber nur minimal bei der Energiepreisentwicklung bemerkbar.

Importpreise ohne Energie um 12 Prozent teurer – Preis für Dünger steigt besonders stark

Berücksichtigt man die Energiepreise nicht, so lag der Anstieg der Importpreise im November 2021 bei 12,2 Prozent. Hier verzeichneten die Importpreise von Düngemittel und Stickstoffverbindungen mit fast 145 Prozent die größten Anstiege. Importierte Verbrauchsgüter waren im November 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,3 Prozent teurer, Gebrauchsgüter um 4,4 Prozent. Der Importpreis für Rohkaffee nahm um gut 70 Prozent zu, jener für Getreide um rund 34 Prozent. Einen deutlichen Rückgang des Importpreises gab es dagegen bei lebenden Schweinen (minus 11,8 Prozent). 

Die starken Preisanstiege basieren auf deutlich spürbaren Verspannungen im globalen Warenhandel, die sich überwiegend auf die Corona-Pandemie zurückführen lassen.

Quellen: Destatis, mit Material von dpa

nk

PRODUKTE & TIPPS