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"Die Boss – Macht ist weiblich" "Über Armut wisst ihr nichts“ – Daniela Brodesser lebte in Armut, jetzt schreibt sie darüber

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Durch Schicksalsschläge innerhalb ihrer Familie ist Daniela Brodesser in Armut geraten. Was es bedeutet, in einem reichen Land arm zu sein, hat die Österreicherin in ihrem Buch "Über Armut wisst ihr nichts" festgehalten. Bei "Die Boss“ spricht sie darüber, wie stigmatisierend unsere Gesellschaft mit finanziell schwachen Menschen umgeht, was die Scham mit Betroffenen macht und wie sie es aus der Armutsspirale heraus geschafft hat.

Mit dem Begriff "Armut“ hat Daniela Brodesser lang nichts anfangen können. Selbst dann nicht als die vierfache Mutter selbst tief in der Armutsspirale festhängt – acht Jahre lang. Erst wird ihre jüngste Tochter schwer krank, dann erleidet ihr Mann ein Burnout. "Wir haben wirklich Monate gehabt, da war das Familieneinkommen keine 1.000 Euro“, erzählt die Österreicherin im stern-Podcast "Die Boss“. Doch in die Schublade "arm“ hat sie sich nicht stecken lassen. Lieber schweigt sie über ihre Situation.

Aus dem Schweigen folgt soziale Isolation. "Man sagt nicht, ich kann mir es nicht leisten. Das sagt man vielleicht einmal oder zweimal. Man sucht dann Ausreden. Man sagt dann: `Tut mir leid, da habe ich schon was vor.‘ Oder wenn die Nachbarn einen Ausflug mit den Kindern in die Therme machen: `Tut mir leid, wir sind schon woanders.‘ Irgendwann wird man dann auch nicht mehr gefragt“, erzählt die 48-Jährige im Gespräch mit "Die Boss“-Gastgeberin Simone Menne.

"Dann bin ich wirklich wütend geworden“

"Wie ich dann angefangen habe, darüber zu reden, mich wirklich intensiv mit Armut beschäftigt habe, mit den Zahlen dahinter, mit den Statistiken, wer gerät in Armut gerät, warum, wieso. Dann bin ich wütend geworden, dann bin ich wirklich wütend geworden“, sagt sie. Zunächst wird Twitter für Brodesser zum Ventil. Dort findet sie Zuspruch von ebenfalls von Armut betroffenen Menschen. "Das war so dieser Moment, wo man denkt, wow, das geht nicht nur mir so, sondern auch anderen so. Es ist nicht in Ordnung, wie Menschen mit uns umgehen“, erzählt die Österreicherin.

Brodesser ist inzwischen Aktivistin und Autorin – und ihre Familie wieder finanziell gut aufgestellt. Sie setzt sich dafür ein, dass das Thema Armut enttabuisiert und entstigmatisiert wird. Was Armut und Beschämung mit Betroffenen macht, ob sie immer noch Angst hat, in Armut zu rutschen und wie sie es aus der Armut wieder herausgeschafft hat, erfahren Sie in dieser Folge von "Die Boss“.

Bei "Die Boss – Macht ist weiblich" sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (unter anderem BMW, Deutsche Post DHL, Henkel) trifft  Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. "Die Boss" erscheint vierzehntäglich immer mittwochs auf stern.de und dem Youtube-Kanal des stern  sowie auf RTL+ und allen gängigen Podcast-Plattformen. 

Hinweis der Redaktion: Der stern gehört zu RTL Deutschland.

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