Ab 1. Juli Mehr Geld für Rentner

Das Bundeskabinett hat die Anhebung der Renten beschlossen - allerdings bedeutet sie nur für die Ost-Rentner ein echtes Plus. Die minimale Anhebung im Westen frisst die Inflation auf.

Die rund 20 Millionen Rentner in Deutschland erhalten ab 1. Juli mehr Geld. Die Bundesregierung beschloss am Mittwoch die diesjährige Rentenerhöhung, die für die 16,6 Millionen Ruheständler im Westen aber mager ausfällt. Ihre Bezüge steigen nur um 0,25 Prozent. Die Altersbezüge der etwa vier Millionen Rentner im Osten werden indes um 3,29 Prozent angehoben.

Bei einer Monatsrente von 1000 Euro sind das im Westen 2,50 Euro und im Osten 32,90 Euro mehr. Für die Rentner im Westen bedeutet dies real eine Minusrunde: Ihre Anhebung wird von der erwarteten Preissteigerung von etwa 1,5 Prozent aufgezehrt.

Für die Rentenversicherung bedeutet die Erhöhung im zweiten Halbjahr 2013 Mehrausgaben von rund 1,1 Milliarden Euro. Ab 2014 belaufen sich die Mehrausgaben auf rund 2,2 Milliarden Euro. Für die Rentenkasse ist dies leicht zu schultern: Sie verfügt über Rücklagen von annähernd 30 Milliarden Euro.

Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte die Höhe der Rentenanpassung vor vier Wochen mitgeteilt. Die große Differenz zwischen Ost und West erklärte sie mit Unterschieden in der Lohnentwicklung.

Im Osten ist die maßgebliche beitragspflichtige Lohnsumme im Jahr 2011 allerdings nicht gestiegen, weil die Löhne einen Sprung gemacht hätten, sondern weil vor allem nur dort die Beitragsbemessungsgrenze angehoben worden war.

Im Westen wird die Anhebung der Rente zusätzlich dadurch verringert, dass dort noch in der Vergangenheit unterbliebene Rentenkürzungen zum Teil mit der Erhöhung verrechnet werden. Im Osten schlägt dieser Nachholeffekt nicht mehr zu Buche.

Mit der diesjährigen Rentenerhöhung kommt die Angleichung Ost an West deutlich voran. Der Rentenwert Ost entspricht dann 91,5 Prozent des Wertes im Westen statt derzeit knapp 89 Prozent. Aus dem Rentenwert und der Zahl der Beitragsjahre ergibt sich die Höhe der tatsächlich gezahlten Rente.

Reuters
anb/Reuters