AKTIENNEWS AOL Time Warner senkt Prognosen für 2001 und 2002

Der US-Medienkonzern AOL Time Warner senkte seine Gewinnziele für 2001 und 2002 und hat dies mit einem Rückgang des Werbemarktes und Kosten im Zusammenhang mit den Anschlägen in den USA begründet.

Auch der Umsatz wird langsamer wachsen als bislang erwartet. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisation (Ebitda) soll 2001 wohl nur um etwa 20 Prozent und der Umsatz um fünf bis sieben Prozent steigen. Für 2002 wird dann ein zweistelliges Ebitda-Wachstum erwartet.

Es sind weiter keine Verbesserungen im Gesamt-Werbemarkt festzustellen, hieß es vom Konzern weiter. Zudem haben die Anschläge vom 11. September auf das World Trade Center in New York und das US-Verteidigungsministerium in Washington die schlechte Lage im Werbebereich »signifikant verschlimmert«, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die Schwäche zieht sich durch Kabelnetzwerke wie »WB« und »CNN« und viele der Verlagsbeteiligungen, wie »People Magazine«, »Time Magazine«, und die Internet-Tochter AOL. Durch die rapide Aufstockung der Nachrichtenkapazitäten bei den zu AOL Time Warner gehörenden Sendern CNN und NY1 werden außerdem erhebliche Kosten auf den Konzern zukommen. Das Bedürfnis nach Information ist nach den Anschlägen enorm gestiegen.

Der Abonnement-Bereich und das Musik- und Filmgeschäft sind von den Belastungen nicht betroffen. »Die Schlussfolgerung ist, dass uns die einzigartige Mischung unserer Bereiche, trotz der Tragödie und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen, die Zuversicht gibt, im nächsten Jahr und in Zukunft starke Gewinnzuwächse zu erreichen«, sagte AOL Time Warner-Chef Steve Case.

Bislang hatte der Konzern trotz der Schwäche im Werbemarkt an seinen Finanzzielen für das laufende Jahr festgehalten. Danach hatte AOL Time Warner mit einem Ebitda-Wachstum von 31 Prozent auf 11 Milliarden Dollar und einem Umsatzwachstum von mehr als 10,5 Prozent auf 40 Milliarden Dollar für 2001 gerechnet. Diese Ziele waren bei der 106,2 Milliarden Dollar schweren Fusion zwischen AOL und Time Warner im Januar gesteckt worden.

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