Aktionärsunmut Proteste bei Hauptversammlung der Bankgesellschaft Berlin

Begleitet von Protesten zahlreicher Aktionäre hat am Freitag die Hauptversammlung der Bankgesellschaft Berlin begonnen. Der mehrheitlich landeseigene Konzern war vor gut drei Jahren durch einen Finanzskandal in eine heftige Krise geschlittert.

Ehemalige Top-Manager müssen sich seit einigen Wochen vor Gericht gegen den Vorwurf verteidigen, zu Lasten der Steuerzahler mehrere Jahresbilanzen gefälscht zu haben, indem sie Milliardenrisiken verschwiegen.

Initiative verweigert Entlastung

Vor dem ICC Berlin hatten sich Mitglieder der Initiative Berliner Bankenskandal versammelt. Sie hatten zuvor angekündigt, die Nichtentlastung von Aufsichtsrat und Vorstand sowie eine Kürzung aller Gehälter der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder um 20 Prozent zu beantragen. Der Skandal hatte 2001 zum Ende der großen Koalition geführt und die Finanzkrise Berlins dramatisch verschärft. Das Land musste mit Milliardenhilfen für die Bankgesellschaft einspringen, die sich inzwischen nach eigenen Angaben wieder auf einem guten Weg befindet.

Auf der Bilanzpressekonferenz Mitte Mai hatte Vorstandsvorsitzender Hans-Jörg Vetter bereits auf die erfolgreich verlaufende Sanierung des Unternehmens verwiesen. Fortschritte seien vor allem im Geschäft mit Kunden und Absatzerfolge im Bauspar- und Versicherungsgeschäft erzielt worden. (AP)

DPA