Wer privat für seinen Ruhestand vorgesorgt hat, kann zum Rentenbeginn zumeist über eine größere Geldsumme verfügen, die aus einer abgelaufenen Lebensversicherung oder anderen Ersparnissen stammt. Damit dieses Geld nicht lange auf dem Girokonto liegen bleibt und so an Wert verliert, sollte man rechtzeitig über eine Anlagestrategie nachdenken.
Partnerrente für Ehepaare
Die Stiftung Warentest empfiehlt, dabei zunächst die persönliche Ausgangssituation zu prüfen. Ist der Grundbedarf an Miete, Kleidung, Lebensmitteln und anderen laufenden Kosten bereits durch die gesetzliche Rente oder Pension gesichert? Wenn nicht, dann ist eigentlich eine private Rentenversicherung die erste Wahl. Sie bringt für den Rest des Lebens ein sicheres Einkommen. Die große Geldsumme wird auf einen Schlag eingezahlt. Der Rentner bekommt dann monatliche Raten ausgezahlt, so lange er lebt. Die Stiftung Warentest rät Interessenten, einen Vertrag mit Dynamisierung abzuschließen. Dann steigt die Rente jährlich, abhängig davon, wie viel Überschuss die Versicherung erwirtschaftet.
Die lebenslange Sicherheit hat natürlich ihren Preis. Endet der Vertrag, ist das Kapital weg. Hinterbliebene gehen leer aus. Besonders für Ehepaare kann das zum Problem werden. Für sie gibt es aber die Möglichkeit, eine Partnerrente abzuschließen. Sie sichert beide mit einem gemeinsamen Vertrag ab. Stirbt ein Partner, bekommt der andere die Rente in der ursprünglichen Höhe weiter.
Entnahmesummen kaum noch veränderbar
Ist der monatliche Grundbedarf bereits abgedeckt, können Ruheständler ihr Geld in etwas renditestärkere, aber auch risikoreichere Produkte investieren. Infrage kommen dafür Bank- und Fondsentnahmepläne. Sie eignen sich besonders für Anleger, die ihr angespartes Kapital nicht aufzehren, sondern teilweise an ihre Hinterbliebenen vererben wollen.
Beim Bankentnahmeplan zahlt der Anleger die gesamte Summe ein und vereinbart feste monatliche Auszahlungsraten über eine bestimmte Laufzeit. Stirbt er vorher, bekommen seine Erben die restliche Summe. Vor der Unterzeichnung eines solchen Entnahmevertrages sollten Anleger genau überlegen, wie hoch die monatliche Summe sein soll. Sie lässt sich im Nachhinein in der Regel nicht mehr verändern. Fondsentnahmepläne sind flexibler, man kann sowohl monatliche Raten als auch den flexiblen Verkauf von Fondsanteilen vereinbaren. Wer sehr große Summen investiert, sollte sie auf mehrere Fonds verteilen.
Aktien- und Rentenfonds auch für Senioren
Im langjährigen Vergleich glänzen gute Aktienfonds mit hohen Renditechancen und Rentenfonds mit nachhaltigem Wertzuwachs, so die Verbraucherschützer der Stiftung Warentest. Sie empfehlen diese Geldanlage ausdrücklich auch Senioren. Allerdings sollten diese finanziell so abgesichert sein, dass sie Schwankungen auf dem Aktienmarkt überbrücken können.