Die 80-jährige Britin Margaret Abbotts bekam einen Brief, der sie über ein Erbe von 300.000 Pfund informierte (ca. 336.000 Euro). Die Seniorin dachte zuerst, dass der Brief von einem Betrüger stamme, doch dann sah sie nochmal genau hin. In dem Brief wurde ihre Halbschwester, Mary Major, erwähnt. Abbotts hatte sie nie kennengelernt. Major war verstorben und hatte keinen Erben für ihr beträchtliches Vermögen angegeben. Als die einzige noch lebende Verwandte stand das Erbe somit offiziell Abbotts zu. Zu ihrem Glück hatten sich sogenannte "Erbenjäger" eingeschaltet, die sie als Erbin identifizierte. Der Brief war von einer professionellen Erbenjagdfirma verschickt worden. Erbenjad ist eine aktuell boomende Branche. Die Mitarbeiter spüren verlorene Erbschaften auf und behalten eine Provision ein.
Abbotts wusste nichts von dem Erbe
Abbotts sagt, sie habe nichts von dem Erbe gewusst. "Ich konnte es nicht glauben. Ich war noch nie an einen solchen Betrag herangekommen und wusste nicht einmal, wie man die Zahlen schreibt." Die "Daily Mail" berichtet, dass im vergangenen Jahr fast 2000 Menschen starben, ohne ein Testament zu hinterlassen – Tendenz steigend. In diesen Fällen geht das Eigentum an die nächsten Angehörigen. Wenn Behörden nach dem Tod einer Person keine Erben ausfindig machen könnten, gelten die Güter als herrenlos und gehen an die Krone, also an den britischen Staat. Vergangenes Jahr häuften sich so insgesamt 12,2 Millionen Pfund an, von denen rund 8 Millionen Pfund später an die Familien zurückgegeben wurden, nachdem diese eine Forderung gestellt hatten.
Die Erbenjagdfirma wurde von den Anwälten der Verstorbenen engagiert
Erst 18 Monate nach dem Tod ihrer Halbschwester erfuhr Abbotts von ihrem Erbe. Die Anwälte der verstorbenen Major hatten die Erbenjagdfirma beauftragt. Mit dem Geld kann Abbotts ihre Hypothek abbezahlen, in den Urlaub fahren, ihren Kindern Geld schenken und bezahlt aktuell eine Pflegekraft davon.
Quelle: "Daily Mail"