Bei den Zinsen ist die große Kehrtwende in vollem Gange. Seit der Leitzins-Erhöhung der EZB haben die meisten Banken Negativzinsen aufs Ersparte wieder abgeschafft – es gibt sogar wieder Sparzinsen aufs Tages- und Festgeld. Beim Thema Kontogebühren sieht es hingegen für Bankkunden nicht so gut aus: Denn kostenlose Girokonten gibt es nur noch äußerst wenige, berichtet die Stiftung Warentest.
Die "Finanztest"-Experten haben 432 Kontomodelle von 165 Banken und Sparkassen verglichen. Nur zwölf von ihnen waren ohne Bedingungen kostenlos, davon elf überregionale Angebote. Hier waren Online-Banking, eine Girocard sowie Geldabheben am eigenen Automaten-Verbund kostenlos. Ein Gratis-Girokonto gibt es etwa noch bei der Direktbank DKB, der PSD Bank Nürnberg oder der Sparda-Bank Hessen (zum kompletten Konto-Vergleich geht es hier)
Mehr als 60 Euro ist zu teuer
Im teuersten Fall kostete die Kontoführung den "Finanztest"-Modellkunden hingegen satte 360 Euro im Jahr. Die Spanne zeigt: Auch wenn man nicht zu einem der wenigen komplett kostenlosen Anbieter will, lässt sich durch einen Wechsel unter Umständen viel Geld sparen. "Finanztest" hält jährliche Kontokosten bis 60 Euro für akzeptabel. Unterhalb dieser Grenze fanden die Tester immerhin 79 Kontoangebote. Im vergangenen Jahr waren es noch 91 gewesen.
Ohnehin sollten Verbraucher in ihrer Rechnung nicht nur den Grundpreis des Kontos berücksichtigen, sondern auch weitere eventuell anfallende Gebühren. Das betrifft zum Beispiel die Frage, welche Bankkarten man nutzen möchte. So ist die Girocard (früher ec-Karte) bei vielen Banken kostenlos oder sehr günstig. Wer zusätzlich eine Kreditkarte haben möchte, zahlt hingegen oftmals 30, 40 Euro im Jahr drauf. Auch wer seine Bankgeschäfte nicht rein online erledigt, muss im Zweifel mehr zahlen: Papierüberweisungen oder Telefonservice kosten meist extra.
Wer sich über zu hohe Gebühren ärgert, hat laut "Finanztest" verschiedene Möglichkeiten zum Sparen: So können Verbraucher überlegen, ob sie teure Extra-Leistungen überhaupt benötigen und eventuell einfach ihr Verhalten ändern. Sie können sich außerdem informieren, ob ihre eigene Bank nicht ein für sie günstigeres Kontomodell anbietet. Wenn das nicht der Fall ist, bleibt als Option immer der Wechsel zu einer anderen Bank.