HANDEL Beate Uhse plant Sexshops extra für Frauen

Der Erotikkonzern will nun auch Frauen als Kunden anziehen. Verläuft ein Test mit neuen, hell gestalteten Shops in Norwegen erfolgreich, sind sie auch für andere Länder geplant.

Der Erotikkonzern Beate Uhse plant eine neue Kette von Sexshops, die sich nur an Frauen richten sollen. »90 Prozent unserer Kunden in den Läden sind Männer. Der große Kundensektor der Frauen wird von uns kaum betreut«, sagte Vorstandssprecher Otto Christian Lindemann am Donnerstag in Hamburg. »Neben unseren typischen Läden planen wir deshalb eine zweite Schiene - softer, frauenfreundlicher.« Die ersten Ergebnisse von zwei Testläden in Norwegen sind sehr positiv, eine Entscheidung fällt im Herbst, erklärte der Manager. Beate Uhse steigerte im ersten Quartal 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den Umsatz um 15 Prozent auf 66 Millionen Euro, der Gewinn nach Steuern stieg um 22 Prozent auf 3,4 Millionen Euro.

Nach Angaben von Lindemann lief das Geschäft in den rund 200 Sexshops der Kette in Europa im ersten Quartal schlechter, während der Versandhandel nach einer Werbekampagne anzog. Auch der Großhandel und das Internetgeschäft haben sich nach seinen Angaben gut entwickelt, der Bereich New Media ist jetzt profitabel. Lindemann hielt an seiner Aussage fest, wonach der Jahresumsatz 250 Millionen Euro erreichen und der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei 19,5 Millionen Euro liegen soll.

Die neue Linie der Frauen-Sexshops soll heller und freundlicher gestaltet werden als die bisherigen Läden. In einem vorderen Bereich des Geschäfts soll vor allem Wäsche angeboten werden, weiter hinten liegen Sex-Spielzeuge. Porno-Filme soll es nicht geben. Diese Filme machen in den heutigen Sexshops 40 Prozent des Umsatzes aus, wie Lindemann erklärte. Das Verkaufspersonal soll nur aus Frauen bestehen. Falls das Konzept umgesetzt werde, sollten bis zu 20 der neuen Läden gebaut werden, sagte Lindemann.

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