Beate Uhse

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Beate Uhse: Was verbinden Menschen heute noch mit der Erotik-Pionierin?

Erotik-Pionierin Was verbinden Menschen heute noch mit Beate Uhse?

Berlin 25.10.19:  Aufklärung, Sex und Erotik: Dafür stand der Name Beate Uhse. Eine der bekanntesten deutschen Frauen des vergangenen Jahrhunderts. Jetzt wäre sie 100 Jahre alt geworden. Zu Hochzeiten war der Name der Unternehmerin so bekannt wie Tempo, Nivea und Coca-Cola. Wie sieht es heute aus, was verbinden die Menschen mit Beate Uhse?
O-Ton Mann "Also, das ist so ein Ding aus den 60ern für mich, irgendwie. Das war verbunden mit Sex-Shop, du hast in die Zeitung geschaut, dann wurde da Werbung gemacht. Aber sonst habe ich da keine Verhältnis zu."
O-Ton Frau "Mir scheint, sie war eine der ersten Feministinnen. Also das mit dem Erotik-, Sex-Shop- Handel, das ist damals für ne Frau schon ziemlich krass. Finde ich beeindruckend, stehe ich dahinter, finde ich cool."
O-Ton Mann "Sie hat ja auch, muss man so oder so sehen, zur Befreiung der Sexualität oder im Umgang mit dieser Situation geführt. Und das ist ein Verdienst mit von ihr. Die einen haben es emanzipatorisch gemacht, moralisch, mit der «Emma» beispielsweise und sie hat es im sexuellen Bereich gemacht, mit den entsprechenden Utensilien."
O-Ton Frau "Beate Uhse hat schon viel beigetragen, zur Emanzipation der Frau, denke ich."
Auch heute, 18 Jahre nach ihrem Tod, ist ihr Wirken und ihr Name den Meisten immer noch ein Begriff.
Erotik-Pionierin: 100 Jahre Beate Uhse: Wie die Sex-Unternehmerin mit Tabus brach

Erotik-Pionierin 100 Jahre Beate Uhse: Wie die Sex-Unternehmerin mit Tabus brach



Vor dem Siegeszug von Porno-Seiten und Internet-Versandhandel war Erotik in Deutschland vor allem mit einem Namen verbunden - Beate Uhse. Am 25. Oktober wäre die Firmengründerin 100 Jahre alt geworden. Sie wurde 1919 als Beate Köstlin im damaligen Ostpreußen geboren. Damals ungewöhnlich für eine Frau, absolvierte sie eine Pilotenausbildung. 1939 heiratete sie ihren Fluglehrer Hans-Jürgen Uhse. Ab 1944 stand sie im Rang eines Hauptmanns im Dienst der Luftwaffe. Im April 1945 geriet Beate Uhse in Kriegsgefangenschaft. Nach dem Krieg konnte sie nicht mehr als Pilotin arbeiten. Sie wandte sich anderen Geschäftsfeldern zu: Eine Verhütungsbroschüre verschaffte ihr das Startkapital für ihren Erotikversand. 1949 heiratete sie zum zweiten Mal und hieß seitdem Beate Rotermund. Doch da war der Name Uhse bereits eine bekannte Marke. 1951 gründete Rotermund das "Versandhaus Beate Uhse" - der Beginn einer Erfolgsgeschichte. 1962 eröffnete sie in Flensburg den ersten Sexshop der Welt, das "Fachgeschäft für Ehehygiene". Von Anfang traf Beate Uhse auf den Widerstand der konservativen Gesellschaft und der Behörden. Die Justiz führte rund 400 Strafverfahren gegen das Unternehmen, meist wegen "Beihilfe zur Unzucht". 1989 wurde Beate Uhse nach Jahrzehnten der Ablehnung endlich offiziell gewürdigt: Sie erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1999 brachte sie ihr Unternehmen an die Börse. Doch seitdem ging es stetig bergab. Neue Konkurrenten und die Verbreitung des Internets sorgten für schlechte Geschäftszahlen. 2001 starb Beate Rotermund-Uhse im Alter von 81 Jahren in einem Schweizer Krankenhaus an den Folgen einer Lungenentzündung. Den Beate-Uhse-Versand gibt es bis heute, wenn auch nur noch als einen Erotikanbieter von vielen.