Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der in Flensburg ansässige Konzern trotz der allgemeinen Konsumschwäche weiteres Wachstum bei Umsatz und Gewinn. Wie das im MDax notierte Unternehmen am Mittwoch mitteilte, erhöhte sich der Vorsteuergewinn nach vorläufigen Zahlen 2002 um 98 Prozent auf 17,2 Millionen Euro. Aus dem voraussichtlich auf 9,7 (Vorjahr 2,3) Millionen Euro gestiegenen Reingewinn sollten den Aktionären zehn bis elf Cent je Anteilschein gezahlt werden, sagte Vorstandschef Otto Christian Lindemann. Dies habe er dem Aufsichtsrat vorgeschlagen. Für 2001 hatten die Aktionäre wegen eines Gewinneinbruchs keine Dividende erhalten.
Einstieg in US-Markt
2003 plant Beate Uhse Lindemann zufolge einen Anstieg seines Vorsteuergewinns um zehn Prozent auf 18,8 Millionen Euro und ein Umsatzplus von sieben Prozent auf 260 Millionen Euro. Mit der Übernahme von 70 Prozent des Versandhandelsunternehmens Pabo in den USA gelang Beate Uhse Ende 2002 der Einstieg in den größten Sex-Markt der Welt. Das US-Geschäft werde die Umsätze des Versandhandels beflügeln, der mit geplanten 95,6 Millionen Euro 2003 den größten Anteil zum Konzernumsatz beitragen solle, sagte Lindemann. Das US-Unternehmen verbuchte seinen Angaben zufolge im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 5,1 Millionen Euro einen Vorsteuerverlust von 1,6 Millionen Euro. Im laufenden Jahr soll der Verlust bei einem voraussichtlich auf knapp zehn Millionen Euro fast verdoppelten Umsatz auf 0,3 Millionen verringert werden. Im Jahr 2004 plane Beate Uhse das Erreichen der Gewinnschwelle in den USA, sagte Lindemann.
Schwaches Inlandsgeschäft
2002 hätten Erfolge aus der Reorganisation von Großhandel und Entertainement sowie die starke internationale Stellung von Beate Uhse das schwache Ladengeschäft in Inland kompensiert, sagte Lindemann. Der Umsatz 2002 blieb mit 243 Millionen Euro geringfügig unter der von Beate Uhse abhängig vom Verlauf des Weihnachtsgeschäfts gemachten Prognose von 245 bis 250 Millionnen Euro.
Ziel: Wachstum unabhängig von Länderentwicklung
Ziel sei es, das Unternehmenswachstum weiter unabhängig von Schwankungen in einzelnen nationalen Märkten zu machen, sagte Lindemann weiter. Durch die in diesem Jahr geplante Eröffnung der Logistik-Zentrale in den Niederlanden würden Synergiepotenziale genutzt und die Abläufe von Warenbewegungen innerhalb des Konzerns optimiert.