Bei Ikea gehen die Preise nicht nur herunter, sondern auch herauf. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, der schwedische Möbelriese habe zwar in der jüngsten Zeit satte Preissenkungen - die es auch tatsächlich gibt - angekündigt. Dass viele Möbel von Ikea bald aber mehr kosteten, sei nicht kommuniziert worden.
Kritik an Preisoffensive
"Verbraucherschützer und Verbände kritisieren die zum 1. September von Ikea ausgerufene Preisoffensive", schreibt die Zeitung. Die Preissenkungen bei einzelnen Ikea-Produkten würden durch Erhöhungen an anderer Stelle aufgefangen. Insgesamt kritisierte nach dem Bericht der Leiter der Europäischen Verbraucherzentrale in Kiel, Bernd Krieger: "Typisch für Ikea ist die sehr unübersichtliche Preisgestaltung bei den Produkten. Da hebt man ein paar Möbel hervor, die im Preis sehr billig sind. Dafür wird an anderer Stelle der Spieß dann wieder umgedreht."
Beispiel sind der Zeitung zufolge der Schreibtisch "Matteus", der nun 119 statt 99 Euro koste, das Sitzelement "Drömminge" mit 349 statt 309 Euro oder auch die Regaleinsätze für "Billy", die um einen Euro das Stück teurer geworden seien.
Deftige Länderunterschiede
Weiterhin gebe es zudem erhebliche Preisunterschiede zwischen einzelnen Ländern. So koste etwa das Bettgestell "Hemnes" in Österreich 149, in Deutschland - trotz Preissenkung - 199 Euro. Beim "Alesund"-Bett betrage die Differenz 110 Euro und beim Regal "Gorm" 20 Euro. Dagegen seien allerdings Küchen in Deutschland deutlich günstiger als in Österreich.
Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Dirk-Uwe Klaas, sagte der Zeitung zufolge, es rieche nach bewusster Verbrauchertäuschung, "wenn etliche Produkte zum 1. September in Deutschland teurer werden". (AP)