Die wachsende Zahl gut gefälschter Euro-Scheine stellt viele Geschäfte und Kaufhäuser vor Probleme. Der Hauptverband des deutschen Einzelhandels (HDE) empfiehlt seinen Mitgliedern deswegen, bessere Prüfgeräte anzuschaffen. "Mittlerweile sind so gut gemachte Euro-Fälschungen in Umlauf, dass wir unseren Mitgliedsunternehmen empfehlen, bessere Prüfgeräte anzuschaffen", sagte Ulrich Binnebößel, Falschgeld-Experte beim HDE, der "Bild am Sonntag". Viele herkömmliche Prüfgeräte können nur amateurhaft gemachte Blüten entlarven. Gegen modernste Fälschungen aus dem Computer sind sie dagegen machtlos.
UV-Lampen helfen kaum
Das bestätigt auch die Deutsche Bundesbank der Zeitung. Die häufig im Handel verwendeten UV-Lampen, unter denen echte Banknoten farbig leuchten, würden von Fälschern oft überlistet, meinte Bundesbank-Falschgeld-Experte Dirk Dominicus. "Darum sollten nur Geräte eingesetzt werden, die mehrere Sicherheitsmerkmale gleichzeitig überprüfen", sagte Dominicus. Die nötige Technik dafür gebe es schon lange. Aus Kostengründen haben die meisten Einzelhändler aber bisher auf den Einsatz verzichtet. Echte Scheine haben an einigen Stellen Erhebungen. In einem bestimmten Betrachtungswinkel wird zudem ein Hologramm sichtbar.
So viel Falschgeld wie zu DM-Zeiten
Vor kurzem hatte die Bundesbank mitgeteilt, dass die Zahl der Euro-Fälschungen inzwischen das Niveau der D-Mark erreicht habe, bei der auf 100.000 Banknoten im Schnitt eine Fälschung gekommen sei. Auch die Qualität der Blüten nehme zu, hieß es.