Terror in London Anschläge lassen Dax kalt

Der Dax erlebt derzeit einen Höhenflug. Daran konnte auch die Meldung erneuter Anschläge in London nichts ändern. Die Ungerührtheit der Händler zeigt vor allem eines: Der Terror gehört auch in Europa mittlerweile zum Alltag.

Und wieder Anschläge. Und wieder London. Es war um 14.20 Uhr, als die Nachrichten-Agentur AP tickerte, nach Angaben der Londoner Polizei seien Rettungskräfte zu mehreren U-Bahn-Stationen gerufen worden. Um 15.37, mehr als eine Stunde später, wurde offiziell bestätigt, dass es in der Stadt zu vier Explosionen gekommen ist, an drei U-Bahn-Stationen und in einem Bus. Den Deutschen Börsenindex Dax haben diese Terror-Meldungen weitgehend kalt gelassen. Am Vormittag hatte das Börsenbarometer noch mit 4865 Punkten auf das höchste Niveau seit mehr als drei Jahren erreicht. Grund dafür war die Ankündigung Chinas, den Yuan künftig an einen Währungskorb und nicht mehr an den Dollar zu binden.

Als die Meldungen aus London kamen, knickte die Aufwärtskurve des Dax nur kurz ab und blieb dann stabil bei einem Wert von über 4800 Punkten. Von einem Einbruch konnte nicht die Rede sein. Der Dax, der sich seit Monaten im Aufwärtstrend befindet, lässt sich von Terror-Nachrichten derzeit offenbar nicht schrecken.

"Der Markt will nach oben", heißt es an der Börse stets, wenn negative Nachrichten abgeschüttelt werden. So zynisch das auch klingen mag: Anleger dürfte es freuen, dass der Dax sich als robust erwiesen hat. Ihre Verluste halten sich in Grenzen. Aber noch eines zeigt die Stabilität des deutschen Wertes: Offenbar gehören Anschläge, selbst in europäische Großstädten, mittlerweile fast zum Alltag. Sie sind Routine.

Güss