Deutschlands viertgrößter Bierhersteller Brau und Brunnen wird nicht verkauft und bleibt damit auf absehbare Zeit selbstständig. Die Verkaufsverhandlungen mit Interessenten seien am Wochenende abgebrochen worden, teilte Vorstandschef Michael Hollmann am Dienstag in Dortmund mit. Der Mehrheitsaktionärin HypoVereinsbank (knapp 56 Prozent der Anteile) bleibe Partner des Bierherstellers. Grund für das Beenden der monatelangen Verkaufsverhandlungen sei nicht der Preis, sondern das Vorgehen der Interessenten gewesen.
Es drohte entweder Zerschlagung ...
Dem Vernehmen nach drohte eine Zerschlagung des Dortmunder Konzerns. Es habe Gespräche zwischen dem Finanzinvestor OEP und der Oetker-Tochter Radeberger Gruppe auf höchster Ebene gegeben, erläuterte Hollmann. Dabei sei versucht worden das Bärenfell zu verteilen, ehe der Bär erlegt worden war. Brau und Brunnen werde im kommenden Jahr erstmals seit rund drei Jahrzehnten einen operativen Gewinn ausweisen und sei stark genug, eigenständig zu agieren. "Wir sind auf dem absolut richtigen Weg", betonte der Konzernchef. Der eigenständige Kurs von Brau und Brunnen sei eine gute Nachricht für die Belegschaft und die Stadt Dortmund.
... oder Stellenstreichung
Bei einer Übernahme durch Radeberger wären auf der einen oder anderen Seite etwa 500 bis 600 Arbeitsplätze weggefallen. Beide Bierhersteller besitzen sowohl Braustätten in Berlin und Dortmund. Brau und Brunnen baue in Dortmund eine neue Konzernzentrale. Dabei bleibe es, sagte Hollmann.