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Bis zu 11.500 Euro Miete Zu Besuch im schlauesten Haus Deutschlands

Einst hat Lars Hinrichs die Karriereplattform Xing erfunden. Nun baut er in Hamburg das smarteste Haus Deutschlands - vollgestopft mit der neuesten Technik. Ein Rundgang durch das Wohnen der Zukunft.

Wenn Lars Hinrichs Besucher durch sein Mega-Projekt "Apartimentum" führt, dann merkt man ihm an, wieviel Spaß ihm all das macht. Der Mann, den der Verkauf von Xing zum Multimillionär machte, stapft in dreckigen Jeans und ausgelatschten Turnschuhen durch den halbfertigen Bau. Und hinter jeder Ecke freut er sich über ein neues technisches Highlight. "Ich habe alles verbaut, was state of the Art ist - oder noch wird", sagt Bauherr Hinrichs. Sein Plan: Er will das schlaueste Haus Deutschlands bauen, wenn nicht gar der Welt.

Wenn in ein paar Wochen die ersten Mieter einziehen, dann sollen sie Wohnen in einer ganz neuen Dimension erleben. Sie sollen sich nicht mit Alltagsnervereien wie der Suche nach dem richtigen Internetvertrag oder dem günstigsten Stromanbieter herumplagen. Hinrichs' Premium-Mieter sollen sich um nichts kümmern müssen. "Flatrate-Wohnen" nennt Hinrichs das. 

Die Flatrate umfasst natürlich nicht nur Strom, Wasser, DSL - sondern alles, was man sich zum Thema Smart Home nur vorstellen kann. Das geht schon an der Haustür los. Wenn man klingelt, dann bimmelt es nicht an der Tür, sondern auf dem Smartphone des Bewohners. "Selbst wenn Sie nicht zuhause sind, können Sie mit demjenigen sprechen, ihn in HD sehen und sogar aus der Ferne die Tür öffnen. Die Technik dafür haben wir komplett selbstentwickelt", sagt Hinrichs.

Hinter der Türschwelle geht es nahtlos weiter: Der Fahrstuhl merkt, wenn jemand das Haus betritt und kommt von selbst angefahren. LED-Bänder geleiten Gäste zu der richtigen Wohnung, über der das Licht besonders hell brennt. "Das alles erhöht den Komfort im Alltag", schwärmt Hinrichs.

Eine Tür wie Knight Rider

Auf die smarte Wohnungstür ist er besonders stolz. Statt mit einem Schlüssel öffnet man mit Nutzername und Passwort oder mit dem Smartphone - das klappt dann sogar mit den Einkaufstüten in der Hand. Dazu gibt es eine coole LED-Animation. "Ich fand Kitt aus Knight Rider immer sensationell. Sowas wollte ich immer haben, da ist es", sagt Hinrichs. Man kann die Tür per Handy aus der Ferne öffnen oder protokollieren, wann die Putzfrau rein und wieder raus ist. "Das ist die S-Klasse unter den Türen. 120 Kilogramm schwer, absolut einbruchssicher." 

Rüttelt jemand an der Tür, registriert das ein Sensor und meldet es aufs Handy. "Dann können Sie sich zuschalten und dem Einbrecher sagen, dass es keinen Sinn macht und man die Polizei ruft." Bei einem Stromausfall versorgt eine Batterie die Tür noch zwei Wochen weiter mit Strom.

Selbst die Küche ist smart

Ohne Smartphone geht auch in der Wohnung nichts. Mit insgesamt 14 Apps steuert der Mieter alle Geräte in der Wohnung. In jedem Zimmer lässt sich die Raumtemperatur in Sekundenschnelle über Nest-Thermostate anpassen. Diese gibt es eigentlich nicht in Deutschland, doch Hinrichs hat gemeinsam mit einem Schweizer Unternehmen die US-Technik nach Deutschland geholt.

Dreht man in der Küche am Thermostat, geht das Signal von Hamburg aus in die USA und von dort zurück in die Schweiz, anschließend dreht sich ein Stellventil im Elektronikraum und es wird wärmer. Das alles geschieht in Millisekunden, ganz im Gegensatz zur klassischen Fußbodenheizung, die schon eine Weile braucht, bis sie auf Touren kommt.

In jeder Wohnung sind mindestens drei iPads verbaut. Musik kommt über die drahtlose Sonos-Soundanlage. Die Küchengeräte kommunizieren ebenfalls miteinander. Und die Badewanne ist aus der Ferne befüllbar. "Wir haben noch keine smarte Toilette, die den Kot analysiert. Aber neben der Toilette gibt es eine Ethernet-Buchse. Wenn das in fünf Jahren Standard ist, sind wir bereit", sagt Hinrichs.

Highend-Schnickschnack hat seinen Preis

All dieser Highend-Schnickschnack dient nicht nur der Unterhaltung. Hinrichs will mit seinem Haus zugleich ein neues Energie-Spar-Modell lancieren: "Je mehr wir in smarte Geräte investieren, desto mehr Energie können wir sparen." Seine Prognose: Das Apartimentum wird dreißig Prozent weniger verbrauchen als ein normales Haus. Das wäre nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für Hinrichs' Geldbeutel. Denn jede eingesparte Kilowattstunde reduziert seine Ausgaben, die er als Vermieter trägt.

Das alles hat natürlich seinen Preis. Die 45 Wohnungen im Apartimentum kosten zwischen 4000 Euro und 11.500 Euro Miete im Monat. Die kleinste Wohnung ist 130 Quadratmeter groß, die Penthäuser haben mehr als 200 Quadratmeter. Zielgruppe sind Manager, die einerseits das nötige Kleingeld haben und andererseits genau wissen, dass sie nur wenige Jahre in Hamburg bleiben werden - und daher keine Immobilie kaufen möchten. 

Aber wo sonst kann man seinen eigenen Drohnenlandeplatz auf der Dachterrasse haben? Ein Sterne-Restaurant im Erdgeschoss. Oder 16 E-Tankstellen im Keller? Schon im Mai sollen die ersten Mieter einziehen, bis dahin ist noch viel zu tun. Wobei, so richtig fertig wird das Apartimentum sowieso nie. Die Software muss schließlich ständig geupdatet werden.

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