Die Zinsen sind niedrig, die Lage an den Finanzmärkten unsicher. Das sind keine guten Voraussetzungen für Sparer. Als sichere Investition erscheint vielen nur das Eigenheim. Statt in eine Rentenversicherung investieren viele Leute daher lieber in einen Bausparvertrag. Im zweiten Quartal 2012 entfielen vier von fünf abgeschlossenen Riesterverträgen auf Bausparverträge und Immobiliendarlehen.
Die Zeitschrift "Finanztest" hat nun die besten Angebote verglichen. Fazit: Wer in einigen Jahren ein Eigenheim plant, für den ist ein Riester-Bausparvertrag erste Wahl. Die Top-Tarife im Test seien genauso gut wie ungeförderte Bauspartarife, brächten aber zusätzlich viele tausend Euro an Förderung, schreibt "Finanztest". Die Tester holten Angebote für vier Modellfälle ein, in denen die Kunden in sieben bis 15 Jahren den Kauf oder Bau eines Eigenheims planten.
Testsieger Wüstenrot
Testsieger wurde die Bausparkasse Wüstenrot, die es mit ihrem Tarif RB/FX in drei von vier Fällen an die Spitze des Rankings schaffte. Voraussetzung für dieses Angebot ist eine Bausparsumme von mindestens 50.000 Euro. Die Wüstenrot-Kunden profitieren laut Test von einem niedrigen Kreditzins in Höhe von 2,8 Prozent und von einem im Verhältnis zu den Sparbeiträgen besonders hohen Darlehen. Gut schnitten auch die Konkurrenten Aachener und Alte Leipziger ab, deren Tarife schon für kleine Sparbeiträge geeignet sind.
Insgesamt konnten sich die Sparer bei den untersuchten Tarifen Zinssätze zwischen 2,75 und 4,25 Prozent für künftige Darlehen garantieren lassen. In die Modellrechnungen flossen nicht nur der Finanzierungsvorteil gegenüber einem Banksparplan ein, sondern auch der Nachteil aufgrund des niedrigen Sparzinses, sollte der Sparer das Darlehen letztlich doch nicht in Anspruch nehmen. Im Ergebnis kamen die Tester auf Unterschiede von bis zu 1500 Euro zwischen den besten und den schlechtesten Tarifen. Von den 21 angefragten Bausparkassen waren allerdings nur neun bereit, am Vergleich teilzunehmen. "Finanztest" vermutet daher, dass die Unterschiede im gesamten Markt noch größer sind.
Ob ein Bauspartarif günstig oder teuer ist, sei selbst für Experten schwierig zu entscheiden, schreibt "Finanztest". Denn neben den Zinssätzen spielen eine ganze Reihe weiterer Faktoren eine wichtige Rolle. Dies seien unter anderem Abschluss- und Kontogebühren, Mindestguthaben, Zuteilungsfristen, die Höhe des Tilgungbeitrags und Wahlrechte des Bausparers.