Verbraucherpreise im November Inflation auf neuem Höchststand – wie sich das auf verschiedene Produkte auswirkt

Butter in einer geöffneten Packung
Speiseöle und Speisefette, wie Butter sind in innerhalb eines Jahres um 11,9 Prozent teurer geworden
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Energie, Nahrungsmittel, Möbel: Die Verbraucherpreise steigen seit Monaten stark an. Die Inflation in Deutschland hat jetzt einen neuen Höchststand erreicht; sie ist auf den höchsten Stadt seit 30 Jahren gesprungen. Eine Auflistung zeigt, wie sich die steigenden Preise auf verschiedene Güter auswirken.

Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr: Im November erreichte die Inflationsrate einen Wert von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte und damit seine erste Schätzung von Ende November bestätigte. Die Energiepreise zogen binnen eines Jahres um mehr als 22 Prozent an – besonders Heizöl und Kraftstoffe verteuerten sich.

"Eine höhere Inflationsrate gab es zuletzt vor fast 30 Jahren", erklärte der Präsident des Bundesamtes, Georg Thiel. Im Juni 1992 hatte die Inflationsrate 5,8 Prozent erreicht, unter anderem durch die Verteuerung bei den Lebenshaltungskosten in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung.

Im Oktober des laufenden Jahres hatte die Jahresrate noch bei 4,5 Prozent gelegen. Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor.

Energiepreise besonders stark angestiegen

Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren im November vor allem die Energiepreise, was sich für Verbraucher:innen zuletzt bereits verstärkt an der Tankstelle oder den Kosten fürs Heizen bemerkbar gemacht hatte. Binnen Jahresfrist legten die Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoff nach Angaben der Statistiker um 22,1 Prozent zu; ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im November bei 3,4 Prozent gelegen.

Die Preise für Heizöl verdoppelten sich gar mit einem Plus von 101,9 Prozent. Kraftstoffe wurden ebenfalls merklich teurer und legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 43,2 Prozent zu. Auch die Preise für andere Haushalt-Energieprodukte wie Erdgas (9,6 Prozent) und Strom (3,1 Prozent) erhöhten sich. 

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,5 Prozent. Spürbar teurer für die Verbraucher:innen wurden insbesondere Speisefette und Speiseöle (plus 11,9 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (6,4 Prozent). Insgesamt verteuerten sich die Verbrauchsgüter wie Nahrungsmittel nach Angaben des Bundesamtes um 9,9 Prozent. Auch die Preise für sogenannte Gebrauchsgüter erhöhten sich (plus 4,3 Prozent), darunter Fahrzeuge mit einem Plus von 7,7 Prozent und Möbel und Leuchten mit 5,3 Prozent.

Inflation von mehreren Faktoren beeinflusst

Gründe für die hohe Inflationsrate sind einerseits Basiseffekte durch niedrige Preise im stark von den wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020, was den Anstieg im Vergleich größer ausfallen lässt. So hätten die Preise der Mineralölprodukte im Vorjahr "im November Tiefststände erreicht", erklärten die Statistiker. 

Daneben gebe es "zunehmend krisenbedingte Effekte, wie Lieferengpässe und die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, die sich ebenfalls im Verbraucherpreisindex niederschlagen", führte das Bundesamt weiter aus. 

Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2021 gingen die Verbraucherpreise im November unterdessen leicht zurück und sanken um 0,2 Prozent. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang sei der saisonbedingte Preisrückgang bei Pauschalreisen gewesen, die um 21,6 Prozent niedriger lagen, erklärte das Bundesamt. Dagegen zogen die Preise für Energieprodukte mit einem Plus von 1,8 Prozent erneut an, darunter Kraftstoffe mi 3,0 Prozent. Die Preise für Nahrungsmittel stiegen um 0,5 Prozent.

AFP · DPA
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