Fahrzeugortung Wenn der Chef weiß, wo Sie sind

Ein paar Mausklicks und der Boss weiß genau, wo sein Mitarbeiter mit dem Firmenwagen ist. Er weiß, ob die Zündung an ist, ob der Mitarbeiter im Stau steht und vieles mehr. Sie glauben, das sei Zukunftsmusik? Irrtum, das ist längst Realität.

Ein Geldtransporter soll mehrere Millionen Euro von A nach B bringen. Auf der Tour aber wird der Fahrer überfallen, das Fahrzeug gestohlen. Eine nahezu aussichtslose Situation - wäre der Wagen nicht mit einem Ortungssystem ausgestattet. Ein paar Mausklicks reichen aus - und schon wissen Polizei und Transportfirma genau, an welcher Straßenecke der Geldwagen steht - keine Zukunftsmusik, sondern Realität.

Auch gefahrende Kilometer werden erfasst

Die Firma datafactory aus Leipzig hat ein System entwickelt, mit dem "alles auf vier Rädern" lokalisiert werden kann, wie Vorstandsmitglied Thomas Becher erläutert. "Wir statten die Fahrzeuge mit so genannten Telematikgeräten aus, also GPS-Geräten, die von einem Satelliten auffindbar sind." Ähnlich wie ein Autoradio könne sich der Fahrzeughalter diese Box einbauen lassen - ab 199 Euro aufwärts. "Und wenn man sich dann im Internet registrieren lässt, weiß man immer, wo der Wagen ist, ob die Zündung an ist, der Fahrer im Stau steht, wie viele Kilometer er fuhr und vieles mehr."

Im Internet eingeloggt könne der Kunde genau sehen, wo seine Flotte ist. "Wenn meine Lkw in ganz Europa unterwegs sind, ist es viel billiger, den Fahrer per Intrnet zu kontaktieren als zu telefonieren", sagt Becher. Aber nicht nur die exakte Standortbestimmung sei möglich. "Der Mitarbeiter kann auch Rückmeldungen geben, ob er zum Beispiel seine Ladung abgeliefert hat oder Feierabend macht." Damit biete das System eine Arbeitszeit- Abrechnung, die in der Lohnbuchhaltung verarbeitet werden könne.

"Es geht uns hier weniger um Überwachung"

Das bestätigt auch Erich Nickel vom weltgrößten Computerkonzern IBM. "Pro Lkw spart die Spedition mit unserem System FleetBoard rund 5000 Euro pro Jahr. Unternehmer berichteten uns, dass sich der Einbau bereits nach einem Jahr rechnet", sagt Nickel. "Es geht uns hier weniger um Überwachung. Vielmehr liegt die Besonderheit des Systems in der Zuweisung von Aufgaben an den Fahrer", erläutert Nickel.

DPA
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