Angesichts der Wirtschaftskrise melden sich Arbeitnehmer einem Zeitungsbericht zufolge so selten krank wie noch nie. Im ersten Halbjahr sei der Krankenstand in deutschen Betrieben auf ein historisches Tief gefallen, wie die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf Statistiken des Bundesgesundheitsministeriums berichtete. Demnach haben Arbeitnehmer in den ersten sechs Monaten 2009 im Schnitt 3,5 Tage gefehlt. Das entspreche 3,24 Prozent der Sollarbeitszeit, 2008 waren es 3,34 Prozent.
Der Krankenstand im ersten Halbjahr 2009 ist der niedrigste Stand seit Einführung der Krankenstands-Statistik im Jahr 1970. Die Statistik des Ministeriums erfasst laut "Welt" die Krankenstände aller gesetzlich versicherten Arbeitnehmer.
Arbeitsmarktexperten machten vor allem die Angst, in Zeiten der Wirtschaftskrise im Krankheitsfall den Arbeitsplatz zu gefährden, für die weiter sinkenden Fehlzeiten verantwortlich. Laut Statistik des Ministeriums hätten Frauen mit 3,44 Prozent der Sollarbeitszeit häufiger gefehlt als Männer mit 3,06 Prozent. Die höchsten Krankenstände wurden im Februar (3,70 Prozent) verzeichnet, die niedrigsten im Januar (2,72 Prozent).