SPD-Parteichef Franz Müntefering hat Unternehmer kritisiert, die die Wirtschaftskrise ausnutzen, um Löhne zu drücken und Arbeitnehmerrechte abzubauen. "Ich respektiere ausdrücklich, wenn Firmen nach Lösungen suchen, um wettbewerbsfähig zu bleiben", sagte er in der heutigen Ausgabe der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". "Aber es kann nicht darum gehen, dass einige Unternehmen nur abkassieren wollen, aber nicht die Verantwortung für den Standort und nicht die Interessen ihrer Arbeitnehmer im Blick haben."
Müntefering sagte, starke Arbeitnehmer seien genau so wichtig für Betriebe wie starke Manager, das wüssten kluge Arbeitgeber. Beide seien nötig zur Sicherung des Wohlstands, so Müntefering. "Dieses aus dem Lot geratene Gleichgewicht müsse korrigiert werden: Deshalb sage ich, die Gewerkschaften sind nicht entbehrlich und Arbeitnehmerrechte sind nicht entbehrlich."
Für die SPD sei der Schulterschluss mit den Gewerkschaften sehr wichtig, sagte Müntefering. "Den müssen wir wieder hinkriegen." Er kündigte an, "dass wir nach Regeln schauen müssen, um im unteren Lohnbereich Stabilität zu erreichen auf ordentlichem Niveau".