Job-Romanzen polarisieren die Arbeitnehmerschaft: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten (51 Prozent) lehnt eine Affäre unter Kollegen ab, da sie das Arbeitsklima beeinträchtige. Dies ergab eine Umfrage des Karriereportals Jobware. 13 Prozent der Befragten finden eine Liaison nur akzeptabel, wenn beide Partner der gleichen Hierarchiestufe angehören. Immerhin ein gutes Drittel (35 Prozent) hat gegen eine Affäre im Unternehmen nichts einzuwenden.
Männer sind offener für Flirts
Insgesamt stehen Männer einer Liaison offener gegenüber als Frauen: 38 Prozent der Männer, aber nur 32 Prozent der Frauen haben an einer Büro-Affäre nichts auszusetzen. Bei weiblichen und männlichen Arbeitnehmern steigt die Skepsis gegenüber dem Spiel mit den Leidenschaften mit zunehmendem Alter: Kommt der Flirt im Job nur für 45 Prozent der 18- bis 29-Jährigen überhaupt nicht in Frage, lehnen in der Gruppe der 40- bis 50-Jährigen bereits 57 Prozent diese Form des »Zeitvertreibs« ab.
Mehr Bildung - weniger Hemmungen?
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Feststellung, dass offenbar mit steigender Bildung Hemmungen und moralische Bürden fallen. So ziehen nur 32 Prozent der Arbeitnehmer mit niedriger Bildung eine Affäre am Arbeitsplatz auf jeden Fall in Betracht (Kategorie »habe nichts dagegen«), während 43 Prozent der Abiturienten und Hochschulabsolventen keinesfalls nein sagen würden.
»Flirts bringen Karrierevorteile«...
Den Affären am Arbeitsplatz eilt der Ruf voraus, nicht selten »Katalysatoreffekte« in bezug auf die eigene Karriere nach sich zu ziehen. Knapp die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer (47 Prozent) nehmen an, dass in den meisten Fällen ein solches Verhältnis berufliche Vorteile mit sich bringt. In den alten Bundesländern votiert man etwas verhaltener (45 Prozent) als im Osten Deutschlands (53 Prozent).
...glauben vor allem Frauen
Unter den männlichen Werktätigen gehen 41 Prozent davon aus, dass sich Herzflimmern in beruflichen Erfolg verwandeln lässt, während das bei den Kolleginnen sogar 54 Prozent annehmen. Dies könnte auf eine größere Verbreitung des »klassischen« Modells »männlicher Chef begünstigt weibliche Untergebene« hindeuten. Mit zunehmendem Alter der Arbeitnehmer nimmt der Vorteilsaspekt leicht ab. Sehen noch die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen einen beruflichen Nutzen in Affären, stimmen dem unter den 40- bis 50-Jährigen nur noch 44 Prozent zu.