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Österreich Kaffeespezialist Julius Meinl ändert sein Logo – und schafft den "Mohr" ab

Die Filiale Meinl am Graben in Wien
Die Filiale Meinl am Graben in Wien
© Herbert Neubauer / Picture Alliance
Schon länger hatte es Kritik am Logo des berühmten Feinkostgeschäfts gegeben – nun überarbeitete Julius Meinl sein Markenzeichen.

Am Freitag eröffnet nach längerem Umbau wieder der berühmte "Meinl am Graben" in Wien, die wohl bekannteste Filiale des österreichischen Kaffee- und Feinkosthändlers Julius Meinl. Vieles dort wird neu sein, allerdings nicht nur die Inneneinrichtung und die Verkaufsfläche, sondern auch das Logo, das außen am Geschäft sowie auf zahlreichen Verpackungen prangt.

Bisher nutzte Julius Meinl den stilisierten Kopf eines afrikanischen Kindes mit einem Fez als Kopfbedeckung als Markenzeichen. 1924, als es erfunden wurde, entsprach dieses Logo dem Zeitgeist – heute tut es das nach Ansicht vieler Menschen jedoch nicht mehr. Besonders, da der Junge mit dem Fez einen afrikanischen Sklaven symbolisieren sollte, der im Osmanischen Reich Kaffee anbaute. Nachdem seit einigen Jahren immer wieder Kritik am "Meinl-Mohr" laut wurde, sahen das nun auch die Geschäftsführer ein.

Julius Meinl: Der "Meinl-Mohr" sei nicht mehr zeitgemäß

Das Motiv sei nicht mehr zeitgemäß gewesen, sagte Herbert Vlasaty. Und so wurde es passend zur Neueröffnung überarbeitet und zeigt jetzt nur noch das Fez. Darunter der elegante Schriftzug "House of Meinl". Ein Kompromiss, mit dem vermutlich Kritiker wie Traditionalisten gut leben können. Elegant kommt auch die neu gestaltete Filiale im Zentrum Wiens daher: Das Unternehmen investierte rund sieben Millionen Euro, um das besonders bei Touristen beliebte Geschäft auf Vordermann zu bringen.

Man wolle in Zukunft neben dem berühmten Kaffee mehr Fleisch und Fisch anbieten, dafür mussten eine Weinbar und ein Restaurant weichen. Geblieben ist die Kaffeebar. In den vergangenen fünf Monaten habe man versucht, "Meinl am Graben" für die Zukunft fit zu machen, indem man bei der Renovierung moderne Technik verbaut, aber dabei den nostalgischen Charme des Gebäudes erhalten habe, so Co-Geschäftsführer Udo Kaubek. "Wir schlagen heute ein neues Kapitel auf."

Quelle: "OE24.de"

wt

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