Es ist das Ende einer Ära. Der Otto-Katalog gehörte jahrzehntelang zum "Inventar" der Bundesrepublik. Doch die große Zeit der Shopping-Kataloge von Quelle, Otto und Neckermann ist vorbei. Das Internet bestimmt nun die Kaufkultur. Am vergangenen Donnerstag wurde in Nürnberg zum letzten Mal der Otto-Katalog gedruckt. Nach fast 70 Jahren verlegt der Hamburger Versender Otto die Präsentation seiner Waren weitgehend ins Internet, wo er auch 97 Prozent seiner Bestellungen generiert.
Otto-Katalog: Aufwand für Produktion und Distribution zu hoch
Der Aufwand für die Produktion und die Verteilung des Katalogs lohne sich nicht mehr, sagte ein Sprecher. Künftig werde es in unregelmäßigen Abständen kleinere Spezialkataloge zu Sonderthemen wie Technik oder Garten geben oder kleine Modekataloge zum Saisonwechsel.
Die Otto-Kataloge gehörten ebenso wie die Druckwerke der Konkurrenten Neckermann und Quelle über Jahrzehnte zum Alltagsleben in Deutschland. Sie erschienen in Spitzenzeiten bis zu vier Mal jährlich, umfassten mehr als 1000 Seiten und wurden in zweistelligen Millionenauflagen gedruckt. Otto ist der einzige große Versandhändler, der den Sprung von der Katalog-Ära ins digitale Zeitalter geschafft hat. Konkurrent Quelle hat schon vor über zehn Jahren aufgeben müssen.
