Alarmierende EU-Studie Jedes vierte Spielzeug ist gefährlich

Die EU-Kommission kritisiert in ihrem neuen Bericht Waren, die gesundheitsgefährdend sind. Besonders betroffen sind mechanische Kinderspielzeuge. Die meisten Risiko-Waren kommen aus dem asiatischen Raum. 60 Prozent aller Produkte aus China seien bedenklich.

Jedes vierte mechanische Spielzeug in Europa ist nicht sicher. Der alarmierende Befund geht aus einer Marktstudie hervor, die die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel vorstellte.

Die Überwachungsbehörden untersuchten im vergangenen Jahr 800 Produkte in 13 Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland. Von den in Labors unter die Lupe genommenen Spielzeugen verstoßen 200 wegen mechanischer Risiken gegen die einschlägigen Sicherheitsbestimmungen. Bei 17 weiteren wurde ein zu hoher Schwermetallgehalt festgestellt.

Die Studie wurde vom EU-Netz der Überwachungsbehörden (Prosafe) koordiniert. Alle bedenklichen Produkte wurden beim Schnellwarnsystem der EU (Rapex) gemeldet. Anschließend wurden die nationalen Behörden alarmiert, die die betroffenen Produkte aus dem Verkehr zogen, erklärte die EU-Kommission.

60 Prozent der gefährlichen Produkte kommen aus China

Die Gesamtzahl der als gefährlich gemeldeten Produkte hat sich seit Einführung von Rapex vor vier Jahren auf 1993 mehr als vervierfacht. Die meisten Bedenken hatten Verbraucherschützer und Behörden neben Spielzeug bei Bekleidung und Autos, heißt es im ebenfalls am Donnerstag vorgelegten Rapex-Jahresbericht. Trauriger Rekordhalter bleibt mit weitem Abstand China: Der Anteil des Reichs der Mitte an der Zahl bedenklicher Produkte stieg noch ein Mal um einen Prozentpunkt auf 60 Prozent.

EU-Verbraucher- und Gesundheitskommissar John Dalli sieht in den stetig steigenden Warnhinweisen den Beleg für die Effektivität des EU-Systems. Die Mitgliedsstaaten seien sehr auf Sicherheit bedacht. "In den letzten sechs Jahren ist Rapex ein gutes Beispiel für die Wirksamkeit der der EU-Zusammenarbeit in diesem Bereicht geworden", sagte er.

APN
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