Apple 558 Prozent mehr iPods verkauft

Der iPod bereitet Apple immer größere Freude. Von den begehrten MP3-Spielern wurden allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres 5,3 Millionen Stück verkauft. Weniger rekordverdächtig ist dagegen das laufende Quartal.

Der US-Computerkonzern Apple hat dank guter Verkäufe seines tragbaren Musikspielers iPod und der Macintosh-Computer seinen Gewinn im zweiten Geschäftsquartal mehr als versechsfacht und die Analystenerwartungen übertroffen.

"Wir sind begeistert, den höchsten, jemals erzielten Umsatz und Nettogewinn in einem zweiten Quartal in der Geschichte von Apple bekannt zu geben", sagte Vorstandschef Steve Jobs die nach US-Börsenschluss publizierten Ergebnisse. Ein Wermutstropfen war allerdings der Umsatzausblick für das laufende Quartal, der im Rahmen der Analystenerwartungen lag und damit wenig Fantasie auslöste. Apple-Aktien gaben daraufhin nachbörslich um 54 Cent auf 40,50 Dollar nach. Die Titel haben in diesem Jahr aber mehr als 30 Prozent zugelegt, im Jahr 2004 hatte sich der Kurs verdreifacht.

5,31 Millionen in drei Monaten

Apple verkaufte in den drei ersten Monaten des Jahres 5,31 Millionen iPods, ein Plus von 558 Prozent zum Vorjahr. Die Verkäufe der Geräte, die hunderte Musiktitel digital speichern können, machten 31 Prozent des Quartalsumsatzes aus. Neue Kunden konnte Apple auch mit seinen Macintosh-Computern gewinnen, deren Absatz um 43 Prozent stieg. Etwa 40 Prozent der über Apple-Läden verkauften Rechner seien an Kunden gegangen, die bislang keinen so genannten "Mac" besessen hätten, sagte Jobs.

Apple bietet zudem seit Februar günstige Einstiegsprodukte wie den iPod-Shuffle für 99 Euro und den Computer Mac Mini ohne Bildschirm und Tastatur ab knapp 500 Euro an und will damit Kunden des Konkurrenten Microsoft zu einem Wechsel bewegen. Es gebe erste Hinweise, dass diese Strategie funktioniere, sagte Europa-Chef Pascal Cagni in einem Reuters-Interview. Die meisten iPod-Käufer seien bislang Nutzer von Windows-Computern, aber durch die tragbaren Musikspieler werde die Marke Apple viel präsenter. "Ja, wir sehen einen Nutzen", sagte Cagni. Es gebe Hinweise von Händlern, dass Käufer von iPods auch auf Apple-Computer umstiegen.

Auch in Europa kletterte der Umsatz im zweiten Quartal um 57 Prozent auf 705 Millionen Dollar zu. Das Computergeschäft sei mit einem Absatzplus von 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stärker gewachsen als in jeder anderen Region, sagte Cagni.

Reuters
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