Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni um 123.000 auf 3 160.000 gesunken und lag damit erstmals seit 15 Jahren wieder unter 3,2 Millionen. Es waren 528.000 Arbeitsloses weniger als vor einem Jahr, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg. Die Arbeitslosenquote ging um 0,3 Punkte auf 7,5 Prozent zurück. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 8,8 Prozent gelegen.
Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte, die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt habe sich fortgesetzt. Die Arbeitslosigkeit gehe zurück, und die Beschäftigung wachse weiter. Auch die Nachfrage der Unternehmen nach Mitarbeitern sei unverändert hoch. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit sei so hoch ausgefallen wie im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre, teilte die Bundesagentur mit.
Saisonbereinigt sank die Arbeitslosenzahl in Deutschland im Juni um 38.000 auf 3,266 Millionen. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 21.000 ab, im Osten um 17.000.
Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt lässt bei der Bundesagentur den Spielraum für eine weitere Senkung des Beitrages zur Arbeitslosenversicherung wachsen. Weise sagte, bei einem unveränderten Beitragssatz von 3,3 Prozent und einer wirtschaftlichen Entwicklung gemäß den Annahmen der Bundesregierung würde die BA bis 2012 weitere Rücklagen ansammeln. Diese stünden dann zur Disposition für mehr arbeitsmarktpolitische Programme oder Beitragssenkungen, sagte Weise bei der Vorlage der Arbeitslosenzahlen für Juni.
Zum Ende des laufenden Jahres erwartet die BA nun statt eines Defizits von 2,5 Milliarden Euro nur ein Minus von 0,7 Milliarden Euro. Die BA stand im Juni nach Weises Angaben um 2,6 Milliarden Euro besser da als für diesen Zeitpunkt im Etat geplant.