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News des Tages AfD steigt laut Umfrage zur stärksten Kraft in Brandenburg auf

Spitzenkandidat der AfD in Brandenburg Andreas Kalbitz
Spitzenkandidat der AfD in Brandenburg Andreas Kalbitz
© Monika Skolimowska / DPA
Massenmörder Niels Högel legt Revision ein +++ "Gorch Fock": Staatsanwalt ermittel wieder im Fall Jenny Böken +++ Wachablösung: Google nicht mehr teuerste Firma der Welt +++ Die News des Tages im stern-Ticker.

Die wichtigsten Meldungen im Kurz-Überblick:

  • AfD steigt laut Umfrage zur stärksten Kraft in Brandenburg auf (18.25 Uhr)

  • Vier Leichen aus Schiffswrack in Budapest geborgen (14.29 Uhr)

  • Massenmörder Niels Högel legt Revision ein (12.45 Uhr)

  • "Gorch Fock": Staatsanwalt ermittelt wieder im Fall Jenny Böken (12.29 Uhr)

Die Nachrichten des Tages im stern-Ticker:

+++ 21.39 Uhr: Entführte Pflegerin befreit - Mutmaßliche Täter gefasst +++

Die Polizei hat die seit rund einer Woche verschwundene Pflegerin aus Aspach (Rems-Murr-Kreis) befreit. Der Frau gehe es den Umständen entsprechend gut, teilte die Polizei in Aalen mit. Zwei mutmaßliche Entführer seien am Dienstagnachmittag in Frankreich gefasst worden. Die 47-Jährige war vor einer Woche mit einem Wohnmobil verschleppt worden.

+++ 18.25 Uhr: Brandenburg-Umfrage: AfD vorn - Grüne gewinnen stark dazu +++

Knapp drei Monate vor der Landtagswahl in Brandenburg legen die AfD und die Grünen einer Umfrage zufolge in der Wählergunst stark zu. Dies zeigt der Brandenburg-Trend des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag des RBB-Fernsehmagazins "Brandenburg Aktuell" und Antenne Brandenburg. 

Die AfD gewinnt demnach gegenüber der Umfrage von infratest dimap vom April 2 Prozentpunkte hinzu und wäre mit 21 Prozent stärkste Kraft. Die Grünen erreichen ein Plus von 5 Prozentpunkten und kämen auf 17 Prozent. Wenn am Sonntag Wahl wäre, hätte das regierende rot-rote Bündnis der Umfrage zufolge keine Mehrheit mehr. Danach erreicht die SPD mit 18 Prozent (minus 4 Punkte) Platz zwei. Gefolgt von der gleichauf mit den Grünen liegenden CDU (minus 3 Punkte) mit 17 Prozent und den Linken mit 14 Prozent (minus 2 Punkte). Die FDP käme mit konstant 5 Prozent ebenfalls in den Landtag. 

+++ 18.21 Uhr: Ägypten will Auktion von antiker Pharaostatue in London stoppen +++

Ägypten will die in London geplante Auktion einer Pharaostatue in Millionenwert wegen ungeklärter Fragen über dessen Herkunft stoppen. Kairo habe sich mit dem Gesuch an das Auktionshaus Christie's und die UN-Kulturorganisation Unesco gewandt, teilte das ägyptische Ministerium für Antiquitäten mit. Vertreter der ägyptischen Botschaft in London hätten die Herausgabe der Statue gefordert sowie Beweisdokumente zu dessen Herkunft.

Die mehr als 3000 Jahre alte Statue aus Quarzit-Stein erinnert an den Pharao Tutanchamun und soll am 4. Juli bei Christie's unter den Hammer kommen. Das Auktionshaus preist die etwa 30 Zentimeter große Büste als "außergewöhnliche Darstellung" des Kindskönigs an, der im Alter von neun Jahren Pharao wurde und bis zum Jahr 1323 vor Christus regierte. Christie's schätzt, dass die Statue für umgerechnet mehr als 4,5 Millionen Euro den Besitzer wechseln könnte.

+++ 17.50 Uhr: "New York Times" will auf politische Karikaturen verzichten +++

Die "New York Times" will künftig keine politischen Karikaturen mehr in ihrer internationalen Ausgabe abdrucken. Damit folge man den Vorgaben, die auch für die US-Ausgabe gälten, teilte das Blatt mit. Die Zeichnungen sollen ab dem 1. Juli aus der weltweiten Ausgabe der "Times" verschwinden. Erst im April hatte sich die "New York Times" für eine Karikatur entschuldigt, die als antisemitisch und beleidigend wahrgenommen wurde. Sie hatte den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu als Hund gezeigt, der den blinden US-Präsidenten Donald Trump führt. Auch Trump hatte die Zeitung daraufhin kritisiert.

+++ 17.29 Uhr: 133 Millionen Bienen in Montana entkommen +++

Auf einer Landstraße im US-Bundesstaat Montana sind bei einem Unfall nach US-Medienberichten 133 Millionen Bienen entkommen. Die Feuerwehr sei mit Schutzanzügen und Atemschutz ausgerückt, um nicht gestochen zu werden, wie der Lokalsender KBZK unter Berufung auf den Feuerwehrmann Brian Nickolay berichtete. Die Helfer bargen den havarierten Lastwagen in der Nähe der Stadt Bozeman. Ob die ausgeflogenen Bienen wieder eingefangen werden können, war zunächst unklar. Sie sollten von Kalifornien nach Montana gebracht werden.

+++ 17.20 Uhr: Leiche gefunden - Austauschschüler aus Taiwan stirbt bei Badeunfall +++

Ein seit einem Badeunfall in Minden am vergangenen Freitag vermisster Austauschschüler aus Taiwan ist tot. Nach Angaben der Polizei wurde die Leiche des 18-Jährigen von einem Spaziergänger in der Weser entdeckt. Der Fundort war etwa fünf Kilometer von der Stelle entfernt, an der der Mann aus Taiwan beim Baden abgetrieben war. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld wird die Leiche jetzt obduziert, wie die Polizei mitteilte.

+++ 17.04 Uhr: Nach Schulessen: Über 200 Kinder in Guatemala im Krankenhaus +++

211 Kinder einer Schule im Südwesten von Guatemala sind nach Angaben des Roten Kreuzes mit Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden. Die Schüler klagten nach einer Mahlzeit über Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, erklärte ein Sprecher des Roten Kreuzes in Guatemala.

Insgesamt zeigten rund 425 Kinder der Schule in der Gemeinde Las Delicias in der Region Quetzaltenango ähnliche Symptome, wie die Zeitung "Prensa Libre" unter Berufung auf den Schuldirektor berichtete. Nur die schwersten Fälle seien aber stationär behandelt worden.

+++ 16.49 Uhr: Ermittlungen gegen VW-Manager: Beihilfe-Verdacht gegen Betriebsratschef Osterloh +++

Die Ermittlungen gegen ehemalige VW-Vorstände wegen mutmaßlich unrechtmäßiger Vergütung von Betriebsräten könnten auch für Bernd Osterloh ungemütlich werden. Gegen den Betriebsratschef laufen gesonderte Ermittlungen wegen des Verdachts der Beihilfe zur Untreue, sagte Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Es gehe aber nicht um einen Vorteil für Osterloh selbst, sondern die Gehälter anderer Betriebsratsmitglieder. "Der Beschuldigte soll insoweit am Zustandekommen der mutmaßlich unrechtmäßigen Vergütungsvereinbarungen mitgewirkt haben", heißt es seitens der Ermittlungsbehörde.

Die Ermittler prüfen nach eigenen Angaben bereits seit 2016, ob Manager Arbeitnehmervertretern zu hohe Gehälter genehmigt haben. Die Ermittlungen gegen Osterloh sind Sprecher Wolters zufolge zunächst in dem Hauptverfahren geführt und später abgetrennt worden.

Die Tatsache, dass Osterloh auch als Beschuldigter geführt wird, ist nach Betriebsratsangaben seit rund einem halben Jahr bekannt. Osterloh habe über seinen Verteidiger Akteneinsicht beantragt und werde zu möglichen gegen ihn gerichteten Vorwürfen Stellung nehmen, sagte ein Sprecher des Konzernbetriebsrates.

+++ 16.42 Uhr: Urteil: Mehr als 100 000 Euro Vermögen - kein Anspruch auf Wohngeld +++

Ein Senior aus Berlin mit einem Bankvermögen von rund 115.000 Euro hat nach einem Urteil keinen Anspruch auf Wohngeld. Die entsprechende Klage des 78-Jährigen sei abgewiesen worden, teilte das Verwaltungsgericht in der Hauptstadt mit. Der Wissenschaftler wollte für sich und seine 75 Jahre alte Ehefrau wegen geringer Rente und Kapitaleinkünften einen staatlichen Zuschuss bekommen, was vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf abgelehnt wurde. Das war rechtens, befand das Gericht. Nach dem Wohngeldgesetz des Bundes sei die Vermögensgrenze von 90 000 Euro überschritten (Aktenzeichen: VG 21 K 901.18).

+++ 16.23 Uhr: Demenzkranke Ehefrau getötet - Zweieinhalb Jahre Haft für 86-Jährigen +++

Weil er seine demenzkranke Ehefrau mit einer Plastiktüte erstickt hat, ist der 86 Jahre alte Ehemann wegen Totschlags in einem minderschweren Fall zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Das Landgericht im pfälzischen Frankenthal sprach von einem tragischen Fall und einer familiären Tragödie. Durch die intensive Pflege der 83-Jährigen sei der Angeklagte in den vergangenen Jahren zunehmend überarbeitet gewesen, urteilten die Richter.

Der Deutsche hatte seiner Frau im Januar 2019 zunächst mindestens sechs Schlaftabletten gegeben und dann eine Plastiktüte um ihren Kopf befestigt. Er wollte sich danach auf die gleiche Weise töten, wurde aber von seinem Sohn rechtzeitig gefunden. Die Staatsanwaltschaft hatte 3 Jahre und 3 Monate gefordert. Die Verteidigung hatte sich für eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren ausgesprochen.

+++ 16.22 Uhr: Russische Polizei lässt Vorwürfe gegen Journalisten Golunow fallen +++

Die Vorwürfe des Drogenhandels gegen den russischen Enthüllungsjournalisten Iwan Golunow sind fallengelassen worden. Golunow komme noch heute aus dem Hausarrest frei, teilte das russische Innenministerium mit. Golunow, der für das unabhängige Investigativ-Portal "Medusa" arbeitete, war am Donnerstag in Moskau festgenommen worden.

+++ 15.38 Uhr: Weltweit gehen jährlich rund 8,8 Millionen Hektar Wald verloren +++

Weltweit gehen laut Erhebungen der Vereinten Nationen jährlich rund 8,8 Millionen Hektar Wald verloren, davon 80 Prozent für die Landwirtschaft. Dies geht aus der Antwort des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke hervor, die AFP vorlag. Demnach gehen rund ein Drittel der auf entwaldeten Flächen erzeugten pflanzlichen Produkte laut einer EU-Studie in den Export - etwa Palmöl und Soja.

+++ 15.34 Uhr: EU stellt weitere Millionen für notleidende Menschen in Afrika bereit +++

Die EU stellt für die unter Hunger und Konflikten leidenden Menschen in der afrikanischen Sahelzone weitere 152 Millionen Euro bereit. Zu den unterstützten Staaten in der Sahelzone gehören die sieben Länder Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Mauretanien, Niger, Mali und Nigeria. Die Region, die sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt, wird seit Jahren von Terror, Kriminalität und Naturkatastrophen geplagt. Hinzu kommen anhaltende Dürreperioden. Dadurch können Menschen vor Ort nur erschwert Landwirtschaft oder Handel betreiben.

+++ 15.25 Uhr: 152 Millionen Betroffene: Unicef prangert Kinderarbeit an +++

152 Millionen Mädchen und Jungen weltweit leisten nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks Unicef Kinderarbeit. Fast die Hälfte von ihnen leide unter gefährlichen oder ausbeuterischen Bedingungen, teilte Unicef in Köln anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am Mittwoch mit. Die meisten Betroffenen leben nach Schätzungen von Unicef in Afrika (72 Millionen). In Asien sind es demnach 62 Millionen. Über 70 Prozent der arbeitenden Kinder müssen Unicef zufolge in der Landwirtschaft schuften. Nach Angaben des Kinderhilfswerkes Terre des Hommes arbeiten Kinder darüber hinaus unter anderem im Bergbau, in Steinbrüchen oder als Dienstmädchen.

+++ 14.57 Uhr: Thailands Junta-Chef offiziell zum Regierungschef ernannt +++

Thailands Junta-Chef Prayut Chan-O-Cha ist nach einem königlichen Dekret offiziell zum ersten zivilen Regierungschef des Landes seit dem Militärputsch von 2014 ernannt worden. Bei seiner Ernennung in Bangkok versprach Prayut am Dienstag, "auf die Stimmen des Volkes" zu hören. Seine politischen Gegner kritisieren hingegen die zunehmenden Repressionen gegen Andersdenkende in Thailand. Der ehemalige Armeechef Prayut hatte den Militärputsch vor fünf Jahren angeführt. Anfang Juni wählte das erste Parlament, das in Thailand seit dem Putsch zusammengekommen ist, den 65-Jährigen zum Vorsitzenden.

Simone Kawalski

+++ 14.42 Uhr: Anschlagspläne von Neonazis vereitelt? - Ermittlungen in Frankreich +++

Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf Gotteshäuser und andere religiöse Stätten ermittelt die französische Justiz gegen fünf Verdächtige. Sie wurden zwischen September und Mai festgenommen, wie die Nachrichtenagentur DPA aus Justizkreisen erfuhr. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt. Nach Informationen des Senders BFMTV handelt es bei den Verdächtigen um eine Gruppe von Neonazis. Die Staatsanwaltschaft machte dazu zunächst keine Angaben. Es bestehe unter anderem der Verdacht, dass die Verdächtigen

Sprengkörper zu terroristischen Zwecken hergestellt hätten. Gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, hieß es weiter aus Justizkreisen. Die Verdächtigen sollen

Angriffe auf Juden und Muslime geplant haben, wie BFMTV berichtete. Unter den Festgenommenen sollen auch ein Gendarme und ein Jugendlicher sein. Die Gruppe soll sich "L'Oiseau Noir" ("Schwarzer Vogel") genannt haben.

+++ 14.29 Uhr: Vier Leichen aus Schiffswrack in Budapest geborgen +++

Fast zwei Wochen nach dem tödlichen Schiffsunglück auf der Donau in Budapest hat die Polizei mit der Bergung des Schiffswracks und der darin eingeschlossenen Leichen begonnen. Ursprünglich sollten die Bergungsarbeiten mit einem Spezialkran Dienstagmittag abgeschlossen sein, doch wurden sie mehrfach unterbrochen. Bis dahin wurden vier Leichen gefunden. Das Ausflugsschiff war am 29. Mai auf einem bei Touristen beliebten Abschnitt der Donau im Stadtzentrum von Budapest mit einem viel größeren Flusskreuzfahrtschiff zusammengestoßen. Das kleine Boot mit 33 südkoreanischen Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern an Bord sank innerhalb weniger Sekunden. Nur sieben Insassen überlebten das Unglück. Inzwischen wurden 24 Leichen geborgen. Vier Opfer blieben vermisst.

+++ 14.14 Uhr: Neues Licht für Dresdner Frauenkirche - Umstieg auf LED +++

Die mächtige Sandsteinkuppel der Dresdner Frauenkirche soll in ein besseres Licht getaucht werden. Experten tauschen dort wie auch an der Fassade und der Laterne die 40 veralteten Leuchten aus, die das weltberühmte Gotteshaus nachts anstrahlen. "Über die Jahre und mit zunehmender Patinierung dunkelt der Sandstein nach und reflektiert immer weniger Licht", sagte der leitende Architekt der Stiftung Frauenkirche, Thomas Gottschlich. Bis Monatsende werde die Silhouette des Bauwerks in neuem Licht stehen und LED-Technologie für eine bessere und zudem gezieltere Außenbeleuchtung sorgen.

+++ 14.01 Uhr: Zwei Kleinkinder bei Unfällen in Gewässern gestorben +++

Am Pfingstwochenende hat es in deutschen Gewässern erneut tödliche Unfälle in Gewässern gegeben. In einem Schwimmbad in Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen ertrank am Montag ein Zweijähriger, wie die Polizei mitteilte. Im baden-württembergischen Berglen stürzte ein zweijähriger Junge am Sonntag in einen Gartenteich. Er kam in ein Krankenhaus, starb dort laut Polizei jedoch am Montag.

+++ 13.57 Uhr: Fahnder sprengen Drogenring im Netz - Bestellcodes auf Schokoriegeln +++

Die Bestellcodes für die Drogen sollen auf Schokoriegeln gestanden haben: Deutsche und niederländische Ermittler haben einen Ring von Online-Dealern gesprengt. Vier Niederländer im Alter zwischen 26 und 66 Jahren kamen in Haft, wie die Kölner Staatsanwaltschaft

mitteilte. Sie sollen den Shop rund drei Jahre lang unterhalten und dabei etwa 2,7 Millionen Euro eingenommen haben. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft vertrieben die Männer die Drogen über die offen erreichbare Plattform. Dazu schickten sie ihren Kunden in Deutschland und anderen Ländern zunächst Schokoriegel, auf denen Bestell-Codes für den eigentlichen Drogenkauf standen. Die Substanzen versandten sie dann per Post.

+++ 13.31 Uhr: Demenzkranke Frau getötet: Prozess gegen 86-jährigen Ehemann begonnen +++

Im Prozess gegen einen 86-jährigen Mann aus Speyer hat der Angeklagte die Tötung seiner demenzkranken Ehefrau mit Mitleid begründet. Er habe befürchtet, dass die 83-Jährige nach einer möglichen Verlegung in ein Seniorenzentrum nicht die gleiche liebevolle Pflege erhalten hätte wie in den vergangenen Jahren in der gemeinsamen Wohnung, hieß es in einer vom Verteidiger des Beschuldigten verlesenen Erklärung vor dem Landgericht Frankenthal. Er habe daher im Januar 2019 seiner Frau Schlaftabletten verabreicht und eine Plastiktüte um ihren Kopf befestigt. Die Frau erstickte den Ermittlungen zufolge. Danach habe er sich auf gleiche Weise töten wollen, sagte der Angeklagte, der aber gerettet wurde. Die Anklage lautet auf Totschlag.

+++ 13.28 Uhr: 47 Menschen aus Taliban-Gefängnissen in Nordafghanistan befreit +++

Spezialkräfte haben in Afghanistan fast 50 Menschen aus zwei Gefängnissen der radikalislamischen Taliban befreit. 34 seien in der Nacht zum Dienstag aus einem Gefängnis der nördlichen Provinz Baghlan befreit worden, weitere 13 in der Provinz Kundus, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministers. Der Großteil der Gefangenen seien Sicherheitskräfte und Zivilisten gewesen, sagten Provinzräte. Die Taliban betreiben in Afghanistan vielerorts Gefängnisse. Lokalen Medien zufolge halten sie mehrere Tausend Menschen gefangen, darunter Polizisten und Soldaten, aber auch Zivilisten, denen etwa Spionage für die Regierung vorgeworfen wird.

+++ 12.48 Uhr: Friedrich Merz: Diskussion um Kanzlerkandidaten "völlig irre" +++

Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz will sich nicht an der Diskussion über den nächsten Kanzlerkandidaten der CDU/CSU beteiligen. "Wir machen hier eine Buchvorstellung in Köln und reden nicht über den Kanzlerkandidaten der Bundesrepublik Deutschland zu einem Zeitpunkt, wo wir keine Wahlen haben", sagte Merz bei der Präsentation eines Buchs des Kölner SPD-Politikers Jochen O+tt. "Das ist eine völlig irre Diskussion. Punkt."

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hatte sich zuvor in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur überzeugt gezeigt, dass CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer nächste Kanzlerkandidatin der Union wird. Merz war im vergangenen Dezember Kramp-Karrenbauer knapp im Rennen um den CDU-Parteivorsitz unterlegen. Ihm werden weiterhin Ambitionen auf ein bundespolitisches Spitzenamt nachgesagt.

+++ 12.45 Uhr: Verurteilter Massenmörder Niels Högel legt Revision ein +++

Nach seiner Verurteilung wegen weiterer 85 Patientenmorde hat der Ex-Krankenpfleger Niels Högel Revision eingelegt. Das teilte das Landgericht in Oldenburg mit. Die Richter in der niedersächsischen Stadt hatten den 42-Jährigen am Donnerstag wegen einer beispiellosen Mordserie in zwei Krankenhäusern in Oldenburg und Delmenhorst in den Jahren 2000 bis 2005 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Ob darüber hinaus auch die Staatsanwaltschaft oder Nebenkläger das Urteil anfechten, war der Pressestelle des Gerichts nach eigenen Angaben zunächst unbekannt. Die Frist dafür endet am Donnerstag. Die Anklage hatte eine Verurteilung wegen 97 Morden gefordert. Die Vertreter der Nebenklage hatte hinreichende Beweise für 99 Taten gesehen und außerdem die Anordnung der Sicherungsverwahrung verlangt.

Bei einer Revision prüft der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe, ob das verurteilende Gericht rechtlich korrekt arbeitete. Diese Überprüfung dauert üblicherweise Monate.

+++ 12.34 Uhr: Klimaschutzaktivisten ketten sich an Zaun vor Kanzleramt +++

Etwa 30 Klimaschutzaktivisten haben sich in einer Protestaktion an einem Zaun vor dem Bundeskanzleramt in Berlin angekettet. Die jungen Mitglieder einer Organisation namens Extinction Rebellion forderten die Bundesregierung auf, den Klimanotstand auszurufen. Nach eigenen Angaben verschickte die Gruppe die Schlüssel zu den Ketten an die Bundesministerien sowie an das Kanzleramt. In persönlichen Schreiben hätten die Aktivisten zudem ihre Beweggründe erläutert.

+++ 12.29 Uhr: 4100 Schildkröten in Lastwagen nach Russland geschmuggelt +++

4100 lebende Schildkröten sind in einem Lastwagen im Südosten Russlands an der Grenze zu Kasachstan entdeckt worden. Die Tiere seien in 24 Säcken unter frischem Kohl transportiert worden, teilten die Behörden in Orenburg mit. Der Spediteur habe keine Papiere für den Transport der Landschildkröten nach Russland dabei gehabt. Ihr Wert liegt demnach bei fünf Millionen Rubel (68.000 Euro). Die Tiere sollen nun wieder freigelassen werden. Laut den Behörden können sie auch bei widrigen Bedingungen überleben. Sie können bis zu 40 Jahre alt werden. Der Fund flog bereits vergangene Woche bei einer Kontrolle auf.

+++ 12.29 Uhr: "Gorch Fock": Staatsanwaltschaft ermittelt wieder im Fall Jenny Böken +++

Mehr als zehn Jahre nach dem rätselhaften Tod der "Gorch Fock"-Kadettin Jenny Böken hat die Staatsanwaltschaft Kiel das Todesermittlungsverfahren wieder eröffnet. Nach den Aussagen einer Zeugin müssten einige Punkte überprüft werden, teilte die Behörde mit.

+++ 12.08 Uhr: Tropische Zecke hat erstmals in Deutschland überwintert +++

Erstmals hat eine größere und für Menschen gefährliche Zeckengruppe aus dem Süden nachweislich in Deutschland überwintert. Nach den jüngsten heißen Tagen seien gleich sechs Exemplare der sogenannten Hyalomma-Zecken aufgetaucht, teilten die Universität Hohenheim und das Münchner Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr mit. "Nach den ersten Nachweisen dieses Jahres müssen wir davon ausgehen, dass diese Tiere bei uns in Deutschland überwintern konnten", sagte die Hohenheimer Parasitologin und Zecken-Expertin Ute Mackenstedt am Dienstag. Überwintern bedeute aber nicht notwendigerweise auch, dass die zu den Milben gehörenden Tiere bereits heimisch seien.

+++ 11.59 Uhr: Sanierung von ICE-Strecke Hannover-Göttingen hat begonnen +++

Die Deutsche Bahn hat mit der Sanierung der ICE-Strecke Hannover-Göttingen begonnen, was für Reisende in den kommenden sechs Monaten längere Fahrzeiten bedeutet. Der Start der Bauarbeiten und das Einrichten von Umleitungen verlief problemlos, wie eine Bahnsprecherin sagte. Dass es dennoch am Vormittag zu Verspätungen kam, hing mit Unwettern in Süddeutschland zusammen, weshalb Züge verzögert Richtung Norden unterwegs waren oder Ersatzzüge eingesetzt werden mussten.

Bis kurz vor Weihnachten müssen ICE-Pendler zwischen Nord- und Süddeutschland sowie Berlin und Frankfurt sich auf eine 30 bis 45 Minuten längere Fahrt einrichten. Dies ist aber schon in die aktuellen Fahrpläne eingearbeitet. Die Züge fahren während der Arbeiten über die herkömmliche Strecke. Dies führt dort zu Ausfällen und Anpassungen im niedersächsischen Regionalverkehr.

+++ 11.48 Uhr: Sechs Tote bei Brand in einer Nervenklinik von Odessa +++

Bei einem Brand in einer psychiatrischen Klinik der südwestukrainischen Stadt Odessa sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte, war der Brand am Montagabend in dem einstöckigen Gebäude ausgebrochen. Neun Insassen konnten sich demnach retten, vier weitere mussten mit Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Die Ursache für das Feuer war zunächst unklar.

+++ 11.28 Uhr: Medaillen bei Olympia in Tokio aus Elektroschrott +++

Die Olympischen Spiele in Tokio im kommenden Jahr sollen nach dem Willen der Organisatoren auch den Wert nachhaltigen Wirtschaftens vermitteln. Die Medaillen für die Athleten werden aus Elektroschrott gefertigt, die Podien für die Siegerehrungen der Sportler aus Recycling-Plastik, wie die Organisatoren mitteilten. Das Outfit der japanischen Sportler besteht zudem teilweise aus Recycling-Stoff, der aus Altkleidern gefertigt wird.

+++ 11.20 Uhr: Spahn plant schnelles Verbot von sogenannten Konversionstherapien +++

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht gute Chancen, sogenannte Konversionstherapien zur "Umpolung" von Homosexuellen schnell zu verbieten. "Konversionstherapien machen krank und sind nicht gesund", sagte Spahn in Berlin. Er strebe jetzt zügige Gespräche mit dem Bundesjustizministerium an. Ziel solle sein, noch dieses Jahr einen Gesetzentwurf für ein Verbot dieser Angebote auf den Weg zu bringen.

Spahn hatte im Frühjahr eine Expertenkommission zum Thema eingesetzt. Die Kommission, die fachlich von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld begleitet wird, und zwei wissenschaftliche Gutachten kommen nach Angaben des Ministers nun zu dem Schluss, dass ein Verbot aus medizinischer Sicht geboten und rechtlich möglich sei. Ein Abschlussbericht der Kommission soll Ende August veröffentlicht werden.

+++ 11.15 Uhr: Homeoffice nimmt langsam zu +++

Die Zahl der Menschen, die im Homeoffice arbeiten, nimmt langsam zu. Laut einer Betriebsbefragung arbeiteten 22 Prozent der Beschäftigten in größeren Betrieben 2017 von zu Hause aus, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilten. 2013 hatte der Anteil der Homeoffice-Beschäftigten 19 Prozent betragen. Die Zahlen stammen von einer Befragung von Personalverantwortlichen und Beschäftigten in privatwirtschaftlichen Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern

+++ 11.14 Uhr: Fahrer eines E-Scooters stirbt bei Unfall in Paris +++

Der Fahrer eines elektrischen Tretrollers ist in Paris bei einem Unfall ums Leben gekommen. Der 25-Jährige sei von einem Lastwagen angefahren worden, wie mehrere französische Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. Demnach soll der Fahrer des E-Scooters die Vorfahrt des Lasters nicht beachtet haben. Nach Angaben des Senders Franceinfo handelt es sich um den ersten tödlichen Unfall mit einem elektrischen Tretroller in der französischen Hauptstadt. Zuletzt war ein Fußgänger in der Stadt Levallois.

+++ 11.00 Uhr: Niedersachsens Innenminister will Bewerber für Polizeidienst schärfer prüfen +++

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat eine schärfere Prüfung von Bewerbern für Polizei und andere Sicherheitsbehörden gefordert. Es gehe darum, Reichsbürger, Extremisten oder Mitglieder von krimineller Clanstrukturen fernzuhalten, sagte Pistorius der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die ab Mittwoch tagende Innenministerkonferenz der Länder soll über das Thema diskutieren.

Als eine Möglichkeit dazu brachte Pistorius einen Abgleich mit den Datenbanken der Verfassungsschutzämter ins Gespräch.

+++ 10.57 Uhr: Türsteher verprügelt: Deutsche Urlauber kommen auf Mallorca in U-Haft +++

Nach einer brutalen Attacke auf einen afrikanischen Türsteher wird gegen zwei deutsche Urlauber auf Mallorca ermittelt. Der zuständige Richter habe nach der Vernehmung der beiden jungen Männer Untersuchungshaft angeordnet, sagte ein Justizsprecher der spanischen Ferieninsel der Deutschen Presse-Agentur. Die beiden Touristen im Alter von 20 und 21 Jahren würden der schweren Körperverletzung beschuldigt. Nach Angaben der Polizei wird ein "rassistischer Hintergrund" vermutet.

+++ 10.41 Uhr: Kleinkind stirbt in Indien nach mehr als vier Tagen in 33 Meter Tiefe +++

Nach mehr als vier Tagen ist ein in einem stillgelegten Brunnen eingeklemmter Zweijähriger im nordindischen Bundesstaat Punjab tot geborgen worden. Die Einsatzkräfte hätten am Morgen nur noch den leblosen Körper des kleinen Jungen aus dem engen Schacht holen können, sagte der örtliche Abgeordnete Vijay Inder Singla der Nachrichtenagentur AFP.

Fatehveer Singh war am vergangenen Donnerstag beim Spielen in einen 33 Meter tiefen und nur 23 Zentimeter breiten Brunnen gefallen, den die Familie vor Jahrzehnten einmal zum Bewässern der benachbarten Felder gegraben hatte. Vergeblich versuchten die Rettungskräfte und zahlreiche freiwillige Helfer, den Jungen zu erreichen, indem sie ein rund 90 Zentimeter breites Rohr parallel zu dem stillgelegten Brunnen verlegten. Am frühen Morgen war es den Einsatzkräften gelungen, den Jungen zu bergen. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen, dort jedoch für tot erklärt. Das Rettungsteam hatte zwar bereits vor Tagen eine Sauerstoffpumpe in den Brunnen verlegt. Der Junge war aber tagelang ohne Essen und Trinken gewesen.

+++ 9.21 Uhr: Innenminister will Zuverlässigkeitsüberprüfung für Polizeianwärter +++

Bewerber für die Polizei sollten laut Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius verstärkt auf extremistische Gesinnung oder Verbindungen zur Clan-Kriminalität überprüft werden. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der SPD-Politiker: "Wir müssen uns bei allem Vertrauen in die Unbescholtenheit unserer Beamtinnen und Beamten die Frage stellen, ob wir alles tun, um zu verhindern, dass Reichsbürger, Extremisten oder auch Menschen mit Clanhintergrund in den Polizeidienst kommen." Für einen länderübergreifenden Datenaustausch im Rahmen dieser Zuverlässigkeitsüberprüfung müssten jedoch rechtliche Grundlagen geschaffen werden.

+++ 9.14 Uhr: Amazon verdrängt Google vom Thron der weltweit wertvollsten Marken +++

Der US-Onlinehändler Amazon ist zur weltweit wertvollsten Marke aufgestiegen. Der Konzern entthronte den US-Internetgiganten Google und steigerte seinen Markenwert um 52 Prozent auf 315 Milliarden Dollar (278 Milliarden Euro), wie der vom Analyseinstitut Kantar vorgestellte BrandZ Report der hundert wertvollsten Marken ergab. Im vergangenen Jahr belegte Amazon noch Platz drei, dieser ging diesmal an Google. Der US-Konzern Apple verteidigte seinen zweiten Rang. Als wertvollste deutsche Marke gilt der Untersuchung zufolge der Softwarekonzern SAP, der mit 57,5 Milliarden Dollar Rang 16 belegt. Auch die Deutsche Telekom, die Autobauer Mercedes-Benz und BMW sowie DHL, Siemens, Aldi und Adidas schafften es in die Top 100.

+++ 8.35 Uhr: Flüchtlingsboot vor Lesbos gekentert - mindestens sechs Tote +++ 

Vor der griechischen Insel Lesbos ist ein Boot mit Dutzenden Migranten gekentert. 57 Menschen konnten Rettungskräfte aus den Fluten retten. Sie entdeckten aber auch sechs Leichen, darunter die von zwei Kindern, wie das Staatsradio (ERT) unter Berufung auf die Küstenwache berichtete. Das Boot sei von der türkischen Küste bei Ayvalik in See gestochen, hieß es aus Kreisen der Küstenwache. Seit Jahresbeginn haben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks gut 9700 Menschen die gefährliche Fahrt von der türkischen Ägäisküste zu den griechischen Inseln unternommen. 2018 waren in der Ägäis 174 Migranten ums Leben gekommen oder werden seither vermisst. 

+++ 7.45 Uhr: Bergung von Schiffswrack in der Donau in Budapest begonnen +++

Fast zwei Wochen nach dem tödlichen Schiffsunglück auf der Donau in Budapest hat die ungarische Polizei am Dienstagmorgen mit der Bergung des Schiffswracks begonnen. Nach Angaben der Polizei wird es voraussichtlich sechs Stunden dauern, das gesunkene Schiff mit einem Spezialkran aus dem Wasser zu heben. Zwischendurch soll das Wrack immer wieder von Tauchern untersucht werden. Das Ausflugsboot war am 29. Mai auf einem bei Touristen beliebten Abschnitt der Donau im Stadtzentrum von Budapest mit einem viel größeren Flusskreuzfahrtschiff zusammengestoßen. Das kleine Boot mit 33 südkoreanischen Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern an Bord sank innerhalb weniger Sekunden.

+++ 6.10 Uhr: Grüne fordern "deutliche Worte" zum Jemen an Abu Dhabis Kronprinzen +++

Vor dem Besuch des Kronprinzen von Abu Dhabi in Berlin fordern die Grünen eine klare Ansage Deutschlands an die Vereinigten Arabischen Emirate zum Krieg im Jemen. "Bundespräsident Steinmeier sollte deutliche Worte finden und dem Kronprinzen unmissverständlich klarmachen, dass Deutschland und Europa einen grundlegenden außenpolitischen Wandel und ein umgehendes Ende des Jemenkrieges erwarten", sagte Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth der Deutschen Presse-Agentur. Dass die Emirate im Jemen das Völkerrecht brächen, dürfe nicht unerwähnt und ohne Folgen bleiben, auch wenn derzeit der schwelende Konflikt mit dem Iran im Mittelpunkt stehe. Der Kronprinz Scheich Mohammed bin Said Al Nahjan wird an diesem Dienstag in Berlin erwartet. Er wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und am Mittwoch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprechen.

+++ 5.45 Uhr: Bundesagentur für Arbeit bereitet sich auf Anstieg der Kurzarbeit vor +++

Angesichts der sich eintrübenden Konjunktur bereitet sich die Bundesagentur für Arbeit (BA) auf einen Anstieg der Kurzarbeit in verschiedenen Industriebranchen vor. "Wir untersuchen (...), ob wir in der Lage wären, bei Bedarf kurzfristig sehr viel Kurzarbeitergeld auszuzahlen", sagte BA-Vorstandschef Detlef Scheele der "Augsburger Allgemeinen". Dies betreffe in erster Linie das verarbeitende Gewerbe. Kurzarbeitergeld soll Arbeitsplatzverluste in Zeiten flauer Konjunktur verhindern. Wenn ein Betrieb etwa wegen fehlender Aufträge die Arbeitszeit verringern muss, zahlt die BA Kurzarbeitergeld an die Arbeiter und Angestellten aus. So soll der Verdienstausfall teilweise ausgeglichen und eine Entlassung vermieden werden.  

+++ 5.05 Uhr: Südostasien fürchtet Afrikanische Schweinepest +++

In Südostasien wächst die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest. Nach dem Ausbruch in China fürchten Nachbarstaaten wie Vietnam und Myanmar, dass die hoch ansteckende Virus-Infektion auch bei ihnen schwere Schäden anrichtet. Auf Anweisung von Vietnams kommunistischer Regierung wurden seit den ersten Fällen im Februar mehr als zwei Millionen Tiere notgeschlachtet. Ministerpräsident Nguyen Xuan Phuc mahnte die staatlichen Stellen: "Der Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest ist wie der Kampf gegen Invasoren."Die Virusinfektion ist für Menschen ungefährlich, aber meist tödlich für Schweine. Eine Impfung dagegen ist nicht möglich. In China grassiert der Erreger bereits seit August vergangenen Jahres. Dort wurden mehr als eine Million Tiere geschlachtet. Experten schätzen, dass die Krankheit die Population in China von 440 Millionen Schweinen bis Jahresende um 30 Prozent reduzieren könnte.

+++ 4.25 Uhr: Kalifornien lässt illegal eingereiste Migranten in kostenlose Krankenversicherung +++

Als erster US-Bundesstaat will Kalifornien illegal eingereisten erwachsenen Migranten einen kostenlosen Zugang zum Gesundheitssystem ermöglichen. Die Maßnahme soll in dieser Woche im Zuge des nächsten Haushalts beschlossen werden. Demnach sollen illegal im Land lebende Migranten im Alter zwischen 19 und 25 Jahren in die staatliche Krankenversicherung Medi-Cal für Menschen mit niedrigem Einkommen aufgenommen werden können. Der von den Demokraten regierte Bundesstaat rechnet mit Kosten von knapp 100 Millionen Dollar (88 Millionen Euro) über den Zeitraum eines Jahres. Demnach könnten von der Maßnahme rund 90.000 Migranten profitieren. Möglich wird die Öffnung der Krankenversicherung für illegal Eingereiste auch durch einen Rekord-Haushaltsüberschuss des Bundesstaates von mehr als 20 Milliarden Dollar. 

+++ 3.15 Uhr: Kampfhunde verletzen 15-Jährigen in Leimen schwer +++

Im baden-württembergischen Leimen ist ein 15-Jähriger von zwei Kampfhunden angefallen und schwer verletzt worden. Der 15-Jährige und zwei weitere Jugendliche fuhren am Montagabend auf Fahrrädern an einem 16-Jährigen vorbei, der mit zwei nicht angeleinten Kampfhunden unterwegs war, wie die Polizei mitteilte. Der Hundeführer hielt die Tiere - laut Polizei zwei American Stafford Mix - zwar am Halsband fest, als die Jugendlichen vorbeifuhren. Als er die Hunde losließ, rannten diese aber den Fahrradfahrern hinterher und attackierten den 15-Jährigen. Der Hundeführer konnte die Kampfhunde nur mit "körperlicher Gewalt" von ihrem Opfer trennen, erklärte das Polizeipräsidium Mannheim. Das Opfer erlitt schwere Bisswunden im Gesicht und am Körper und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei ermittelt nun gegen den 16-Jährigen wegen fahrlässiger Körperverletzung. Die Hunde, die seinem Bruder gehören, wurden beschlagnahmt.

+++ 2.05 Uhr: Experte: "Salvator Mundi" befindet sich auf Jacht von saudischem Kronprinzen +++

Das teuerste Gemälde der Welt - das Leonardo da Vinci zugeschriebene Bild "Salvator Mundi" - könnte sich auf einer Luxusjacht des saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman befinden. Das schrieb der Kunsthändler Kenny Schachter am Montag auf der Internetseite "Artnet.com". Demnach wurde das im November 2017 für die Rekordsumme von 450 Millionen Dollar versteigerte Jesus-Gemälde in einer nächtlichen Aktion in ein Flugzeug des mächtigen Thronfolgers und dann zur Luxusjacht "Serene" gebracht. Schachter beruft sich auf mehrere Quellen, darunter zwei, die am Verkauf des Bildes beteiligt waren. Er räumt zugleich ein, solche Informationen seien immer mit Unsicherheiten behaftet: "In den trüben Gewässern des Nahen Osten ist nichts kristallklar."

+++ 1.52 Uhr: Aldi verlangt künftig für Plastiktüten für Obst und Gemüse einen Cent +++ 

Aldi-Kunden sollen künftig für die dünnen Plastiktüten für Obst und Gemüse einen symbolischen Preis von einem Cent bezahlen. Die Maßnahme solle am Dienstag bekanntgegeben werden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Aldi Nord und Aldi Süd reagieren damit auf Kritik am vielen Plastik in den Geschäften. Laut neuen Zahlen des Bundesumweltministeriums wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als drei Milliarden der sogenannten Knoten- oder Hemdchenbeutel verbraucht. Das entspricht im Schnitt 37 Stück pro Verbraucher. Das ist zwar etwas weniger als 2017, aber mehr als in den Jahren 2015 und 2016. Grund ist unter anderem, dass Kunden ihre Einkäufe in die kostenlosen Knotenbeutel packen, seitdem Kunststoff-Tragetaschen kostenpflichtig sind.

+++ 0.33 Uhr: USA weisen iranische Drohung zurück +++

Die USA haben Drohungen des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif bei einem Treffen mit Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zurückgewiesen. "Wir sind nicht beeindruckt", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Morgan Ortagus. Drohungen mit "nuklearer Erpressung" auszusprechen und "andere Länder zu terrorisieren" sei "typisches Verhalten des revolutionären Regimes in Teheran". Der Iran habe die Wahl: Er könne sich wie ein "normales Land" verhalten oder dabei zusehen, wie seine Wirtschaft zugrunde gehe. Sarif hatte am Montag bei einem Treffen mit Maas in Teheran den USA vorgeworfen, einen "Wirtschaftskrieg" gegen den Iran zu führen. Die Unterstützer dieses Krieges könnten nicht erwarten, "sicher zu bleiben", warnte er.

jek DPA AFP

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