Autobauer in der Krise GM streicht zehntausende Jobs

Nach den Einschnitten zur Sanierung von Opel trifft es nun die Angestellten des US-Mutterkonzerns: Rund 25.000 Mitarbeiter von General Motors müssen gehen - aus ähnlichen Gründen wie bei Opel.

Der weltgrößte Autobauer General Motors will bis 2008 in den USA rund 25.000 Stellen streichen. Konzernchef Rick Wagoner kündigte auf der Hauptversammlung am Dienstag außerdem die Schließung von mehreren Fertigungsstätten und Komponentenwerken an. General Motors, zu dem in Europa der deutsche Autobauer Opel gehört, verspricht sich von den Maßnahmen jährliche Einsparungen in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar. Der 1908 gegründete US-Autohersteller GM hat derzeit mit hohen Kosten und schrumpfenden Marktanteilen zu kämpfen.

Absatzrückgang von 5,5 Prozent

Der Autoriese musste auf seinem Heimatmarkt USA im Mai einen Absatzrückgang von 5,5 Prozent hinnehmen, der vierte Monat in Folge mit sinkenden Verkäufen. Zugleich hat GM mit schrumpfenden Marktanteilen in den USA und anhaltenden Rabattschlachten zu kämpfen. Wegen hoher Kosten für die Gesundheitsvorsorge der Beschäftigten verzeichnete GM zudem den höchsten Quartalsverlust seit über einem Jahrzehnt. General Motors sei derzeit in intensiven Gesprächen mit der Gewerkschaft UAW. Er sei aber nicht sicher, ob es mit der Gewerkschaft in der Frage der Gesundheitsvorsorge eine Einigung geben werde, sagte Wagoner.

In Europa hatte sich GM im Herbst mit den Gewerkschaften auf einen harten Sanierungskurs geeinigt. Mit einem massiven Stellenabbau will GM sein defizitäres Europageschäft wieder profitabel machen. Dabei hat Opel die Hauptlast zu tragen. Annähernd 10.000 Stellen werden binnen zwei Jahren wegfallen. Allerdings hatte GM im Gegenzug betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen mittelfristig ausgeschlossen. Das wird nach den Worten von Opel-Gesamtbetriebsratchef Klaus Franz auch so bleiben. "Am Zukunftsvertrag wird nicht gerüttelt", sagte Franz. Außer Opel gehören in Europa der schwedische Autohersteller Saab und die britische Vauxhall zu GM.

AP · Reuters
AP/Reuters