BÖRSEN Dax und Nemax stürzen ab

Die reduzierte Intel-Prognose drückte den Dax auf ein Sieben-Monats-Tief. Die T-Aktie fiel auf ein neues Rekordtief bei 10,09 Euro, möglicherweise setzen sich die Verluste fort.

Nach der reduzierten Umsatzprognose des weltweit größten Chipherstellers Intel gingen die deutschen Aktienmärkte am Freitag in den Sinkflug. Der Deutsche Aktienindex (Dax) fiel innerhalb der ersten Handelsminuten um 2,5 Prozent auf 4.541 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang November 2001. Am Neuen Markt gab der Nemax-50 um 3,2 Prozent auf 725 Punkte nach. Der MDax für die mittelgroßen Werte notierte wenige Minuten nach Handelsbeginn 0,5 Prozent schwächer bei 4.229 Punkten.

Infineon auf Sieben-Monatstief

Von den 30 Standardaktien verzeichneten alle Abschläge, wobei einige Papiere neue Jahrestiefstände markierten. Mit einem Kursverlust von mehr als sieben Prozent auf 16,08 Euro führten Infineon die Verliererliste im Dax an und notierten damit auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2001. Die Papiere von Siemens gaben um rund drei Prozent nach, SAP rutschten um mehr als zwei Prozent ab, Epcos fielen um mehr als drei Prozent. Die Chipwerte am Neuen Markt gaben ebenfalls um bis zu sechs Prozent nach.

Fällt Telekom unter 10 Euro?

Ein neues Rekordtief markierten die Papiere der Deutschen Telekom, die um um mehr als fünf Prozent auf 10,09 Euro abrutschten. Sie erholte sich zwar etwas und hielt sich bei 10,19 Euro mit einem Verlust von 4,3 Prozent knapp über der 10 Euro-Marke. »Lange wird sie sich nicht mehr über 10 Euro halten. Die meisten Anleger setzen auf einen weiteren Rutsch«, sagte ein Händler.

Intel enttäuschte Investoren

Grund für den Kursrutsch waren die Verluste an den US-Börsen. Der weltgrößte Chiphersteller Intel hatte die Geschäftsprognosen gesenkt und damit deutliche Kursabschläge in der gesamten Technologieriege ausgelöst. In den USA waren im nachbörslichen Handel am Donnerstag die Aktien von Intel unter Druck geraten, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende zweite Quartal mit Hinweis auf die schwache Nachfrage in Europa nach unten revidiert hatte. Intel erwartet im zweiten Quartal einen Umsatz zwischen 6,2 und 6,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten den Intel-Umsatz mit 6,67 Milliarden Dollar vorausgesagt. Die Papiere stürzten um zehn Prozent auf 24,18 Dollar.

Warten auf US-Zahlen

Der Markt warte nun auf die Bekanntgabe von Arbeitsmarktdaten aus den USA am Nachmittag. »Ich weiß zwar nicht, ob die Zahlen dem Markt helfen werden, wenn sie positiv ausfallen«, sagte ein Händler. »Aber sie werden auf jeden Fall belasten, wenn sie schlecht kommen.«