Daimler-Chrysler Die Ära Schrempp endet

Nach zehn Jahren an der Spitze musste Jürgen Schrempp seinen Posten als Vorstandschef des Stuttgarter Autobauers Daimler-Chrysler vorzeitig abgeben.

Es war wohl keine normale Aufsichtsratssitzung, als für alle überraschend der bisherige Daimler-Chrysler-Topmanager Dieter Zetsche zum Nachfolger des amtierenden Vorstands-Chefs, Jürgen Schrempp, bestimmt wurde. Amtsantritt: 1. Januar 2006. Grund für das vorzeitige Ausscheiden soll die schlechte Geschäftsentwicklung des Konzerns gewesen sein. Der 52-jährige Zetsche leitet gegenwärtig noch Chrysler, die US-Sparte des deutsch-amerikanischen Autobauers. Als Mitfavorit auf den Schrempp-Posten hatte auch Mercedes-Chef Eckhard Cordes gegolten.

Schrempps Schritt kam überraschend, sein Vertrag endet erst im April 2008. Branchenkenner hatten eher damit gerechnet, dass er im Jahr 2007 ausscheiden könnte. Schrempp verzichtet jedoch auf die Auszahlung seines Vertrages. Aufsichtsratschef Hilmar Kopper erklärte, dass Schrempp und der Aufsichtsrats sich einig seien, dass Ende 2005 der optimale Zeitpunkt für einen Wechsel in der Führung des Unternehmens gekommen sei. Die Beschlüsse seien im Aufsichtsrat einstimmig gefasst worden.

Übereinstimmend wuden Schrempps Verdienst von der Unternehmensführung gewürdigt. Er habe seit seinem Amtsantritt im Jahr 1995 aus einem "diversifizierten Technologiekonzern" wieder ein auf die Produktion von PKW und Nutzfahrzeugen konzentriertes Unternehmen gemacht. Mit der Fusion von Daimler-Benz und Chrysler habe er die Weichen für die Zukunft des Unternehmens gestellt.

<em>Spi</em>

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