Daimler Chrysler Sanfter Abgang für Manager

Beim Automobilkonzern Daimler Chrysler sollen 6000 Arbeitsplätze abgebaut werden. Das betrifft auch das Management. Damit auch Führungskräfte gehen, werden ihnen verlockende Angebote gemacht.

Der Automobilkonzern Daimler Chrysler will einen Teil seiner Führungskräfte mit hohen finanziellen Zusagen und langen Freistellungszeiten zum Ausstieg bewegen. Aus Unternehmenskreisen verlautete nach einer Veranstaltung der Personalabteilung für das Management in der Zentrale in Stuttgart-Möhringen am Montag, die Führungskräfte sollten eine Abfindung von zwei Monatsgehältern für jedes Jahr ihrer Betriebszugehörigkeit erhalten. Auch Alter, Einkommen und die Tätigkeitsebene würden berücksichtigt. Einzel-Verhandlungen werde es aber nicht geben.

Zusätzlich bietet das Unternehmen den Führungskräften den Angaben zufolge "eine professionelle Begleitung zur beruflichen Neuorientierung außerhalb des Unternehmens" an. Dazu könnten sich Freiwillige zwölf Monate oder länger von ihrer derzeitigen Tätigkeit freistellen lassen. Mit den Beratungen solle im Mai begonnen werden.

Freiwillige können sich melden

Die Führungskräfte genießen im Gegensatz zu tariflichen Mitarbeitern keinen Kündigungsschutz durch die bis Ende 2011 laufende Beschäftigungssicherung bei Daimler Chrysler. Freiwillige können sich ab 1. April melden, wenn sie aus dem Unternehmen ausscheiden möchten.

Daimler Chrysler will bis zum Jahr 2008 weltweit 6000 Stellen in der Verwaltung streichen, das ist in etwa jede fünfte Stelle. Im Zuge des Stellenabbaus soll die Zentrale von Möhringen in den Stadtteil Untertürkheim umziehen, wo Motoren und Komponenten für Mercedes-Benz-Fahrzeuge produziert werden. Seit Herbst läuft bereits ein Stellenabbau in der Produktion von Mercedes-Benz, da die Nobelmarke unter Überkapazitäten leidet. Binnen eines Jahres sollen dort 8500 Beschäftigte oder knapp zehn Prozent der Belegschaft freiwillig gehen.

Reuters
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