Einigung Streiks bei Klinikärzten abgewendet

Im Tarifkonflikt um die Gehälter der rund 55.000 Ärzte an kommunalen Kliniken ist eine Einigung erzielt worden. Es wurde ein Abschluss über zwei Jahre mit einem Volumen von etwa acht Prozent vereinbart, wie der Verhandlungsführer des Verbandes der kommunalen Arbeitgeber (VKA), Joachim Finklenburg, mitteilte.

Die befürchteten Ärztestreiks an rund 700 kommunalen Krankenhäusern in Deutschland sind vom Tisch. Etwa 55.000 Mediziner an städtischen Kliniken oder Kreiskrankenhäusern sollen künftig rund acht Prozent mehr Geld bekommen. Darauf einigten sich die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) in Wiesbaden. Für den Fall, dass auch die fünfte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben wäre, hatte der Marburger Bund Streiks angekündigt. Der Abschluss gilt für 24 Monate.

Die Arbeitgeber hatten zuletzt maximal 4,5 Prozent mehr Gehalt angeboten. Zugleich forderte sie die Anhebung der Wochenarbeitszeit um 1,5 Stunden. Die Ärztegewerkschaft wollte Einkommenserhöhungen von im Schnitt 10,2 Prozent durchsetzen.

Nach tagelangem Tauziehen zeichnete sich im Laufe des Dienstags in dem Tarifkonflikt erstmals eine Lösung ab. Die fünfte Verhandlungsrunde hatte am vergangenen Donnerstag begonnen. Nach 28 Stunden und einer durchgearbeiteten Nacht gab man sich über das Wochenende Bedenkzeit. Am Montag trafen die Delegationen erneut zusammen. Die 55.000 Mediziner an Kreiskrankenhäusern oder städtischen Kliniken stellen rund ein Drittel der stationären Versorgung in Deutschland sicher.

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