Die Bundesagentur für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat nach einem Zeitungsbericht erste Hinweise auf mögliche Kursmanipulationen und Insiderhandel mit den Aktien des Autokonzerns Daimler-Chrysler. Sie will deshalb ihre Untersuchungen ausweiten. Die Behörde habe eine förmliche Untersuchung des Börsenhandels vor der Rücktrittsankündigung von Vorstandschef Jürgen Schrempp eingeleitet, bestätigte eine Sprecherin der Behörde dem "Handelsblatt" (Mittwoch).
Förmliche Untersuchung eingeleitet
"Wir haben eine förmliche Untersuchung eingeleitet", sagte ein Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am Mittwoch in Bonn. "Die Hinweise haben sich verdichtet." Bei der Durchsicht der Transaktionen habe es Auffälligkeiten im Handel mit den Aktien gegeben, die von den gewöhnlichen Mustern im Wertpapierhandel abwichen. Hintergrund ist der Kursanstieg der im Dax notierten Aktien des Autokonzerns vor dem am 28. Juli bekannt gegebenen Rückzug des langjährigen Konzernchefs Schrempp zum Jahresende.
Nach der Rücktrittsankündigung von Schrempp am 28. Juli hatte der Kurs der Daimler-Aktie um rund 20 Prozent zugelegt. Kritiker behaupten, dass dabei Insidergeschäften Tür und Tor geöffnet war. Mercedes-Chef Eckhard Cordes hatte einen Tag nach der Ankündigung Jürgen Schrempps knapp über eine Million Euro Gewinn mit dem legalen Verkauf seiner Aktienoptionen gemacht.
Keine Angaben zu Personen
Die Auswertung der Wertpapiergeschäfte werde mehrere Wochen in Anspruch nehmen, sagte die Sprecherin. Dabei würden auch die bei den Geschäften beteiligten Personen befragt. Angaben zu den betroffenen Personen wollte die Sprecherin nicht machen. Von Daimler-Chrysler war am Dienstagabend keine Stellungnahme zu erhalten.