FÜHRUNGSWECHSEL Zumwinkel wechselt wohl zur Telekom

Nach einem Vorabbericht der »Bild am Sonntag« (BamS) wird der Chef der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, mit großer Sicherheit neuer Vorstandschef der Deutschen Telekom.

Der Zeitung zufolge verlautete aus Post-Kreisen: »Es gibt eine entsprechende Anfrage vom Telekom-Aufsichtsrat. Wir gehen davon aus, dass Herr Zumwinkel den Posten übernimmt.« Zumwinkel habe bei der Post alles erreicht, den Konzern saniert und sei nun offen für Neues, berichtete die »BamS« weiter. Bei der Post hätten bereits Spekulationen über einen Nachfolger begonnen.

Auch Großaktionäre dafür

Die »Süddeutsche Zeitung« hatte am Samstag berichtet, auf Zumwinkel hätten sich die Führungsspitze des Bonner Konzerns und der Bund als Großaktionär verständigt. Unter Berufung auf Regierungskreise schrieb die Zeitung, Finanzminister Hans Eichel (SPD) habe sich eindeutig auf Zumwinkel festgelegt. Ein Sprecher Eichels bezeichnete den Bericht als Spekulation. Eichel habe weder etwas mit dieser Personalentscheidung zu tun, noch habe er sich festgelegt, sagte er. In Unternehmenskreisen war am Freitagabend bestätigt worden, bei Zumwinkel sei angefragt worden, ob er das Amt des Telekom-Chefs übernehmen wolle. Wie sich Zumwinkel entscheide, sei aber noch offen.

Sihler geht mit Jahresende

Der mehr als sieben Jahre als Telekom-Chef amtierende Ron Sommer war im Juli zurückgetreten, nachdem er wegen des Kurssturzes der Aktie, der Vorstandsvergütung sowie der Verschuldung des Unternehmens in die Kritik geraten war und dabei den Rückhalt der Bundesregierung als größter Aktionär verloren hatte. Der frühere Aufsichtsratschef Helmut Sihler nimmt seit Sommers Ausscheiden die Führung des Vorstands kommissarisch wahr und will das Amt bis Jahresende abgeben.

Nachfolgediskussion bei der Post

»BamS« zufolge gelten die Post-Vorstände Edgar Ernst (Finanzen), Peter Kruse (Logistik) und Uwe Dörken (internationales Geschäft) als potenzielle Nachfolger von Zumwinkel. Alle drei seien »enge Gefolgsleute« von Zumwinkel und müssten daher nicht mehr eingearbeitet werden, berichtete das Blatt unter Berufung auf einen Post-Manager.