Bäckerei-Kunden müssen in den kommenden Wochen mit Preiserhöhungen rechnen. Über alle Produkte von Brötchen bis Kuchen dürften die Anhebungen zwischen zwei und drei Prozent ausmachen, wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks am Freitag mitteilte. Stark gestiegene Kosten etwa für Weizen, Roggen, Energie und Personal könnten viele Bäckereien nicht auffangen. Welche Waren teurer würden, entschieden die Unternehmen aber von Fall zu Fall vor Ort. "Wir versuchen, so wenig wie möglich die Verbraucher zu belasten, müssen aber dafür sorgen, dass die Betriebe weiter investieren und ausbilden können", sagte Verbandspräsident Peter Becker in Berlin.
Trotz harter Konkurrenz von Discountern und Großbäckereien dürfte sich für die Handwerksbäcker 2010 ein stabiler Umsatz abzeichnen, sagte Becker. Im vergangenen Jahr gaben die Erlöse minimal auf 12,86 Milliarden Euro nach. Dennoch legte die Beschäftigung auf 291.900 zu, wohl auch wegen vieler Teilzeitkräfte. Die Zahl der Betriebe sank um 344 auf 14.993 und dürfte auch in diesem Jahr in ähnlicher Größenordnung schrumpfen. Die Betriebe würden aber zusehends größer. Die Zahl der Filialen blieb mit 30.000 konstant.
Um Nachwuchs will die Branche stärker werben, zumal zuletzt nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden konnten. Dafür soll auch die "Bäckerwalz" wiederbelebt werden. Für die traditionelle Wanderschaft für drei Jahre und einen Tag sollen künftig jährlich zehn bis 20 junge Gesellen begeistert werden, die sich so besonders intensiv auf eine Zukunft als Bäckermeister vorbereiten können.