Handysparte Siemens holt sich Benq ins Boot

Benq, Ausgründung des Computerherstellers Acer, wird wohl Partner für angeschlagene Siemens-Handysparte. Arbeitnehmervertreter pochen darauf, dass der deutsche Elektroriese die Mehrheit an dem Geschäft behält.

Der Siemens-Konzern hat sich nach Informationen der "Financial Times Deutschland" mit dem taiwanesischen Hersteller BenQ auf eine Partnerschaft für die defizitäre Handysparte geeinigt. Die Taiwaner könnten ihr Gespür für Branchentrends und gute Marktkenntnis mit einbringen, berichtet die Zeitung. Derzeit hätten sie einen Marktanteil bei Handys von vier Prozent. Etwa 60 Prozent des Umsatzes werde mit der Produktion für andere Unternehmen erwirtschaftet. BenQ, eine Ausgründung des Computerherstellers Acer, stellt auch Flachbildschirme und Laptops her.

Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben Siemens zudem aufgefordert, bei einer Partnerschaft in jedem Fall die Mehrheit an der defizitären Handysparte zu behalten. "Es darf nicht um einen Ausstieg gehen", sagte Wolfgang Müller von der IG Metall der Nachrichtenagentur DPA. Diese Forderung werde er auch auf der Telefonkonferenz des Aufsichtsrats am Nachmittag vertreten, bei der die Zukunft der Handysparte diskutiert werden soll.

Siemens müsse die industrielle Führung behalten, sagte Müller. Zudem müsse es umfangreiche Garantien für die Beschäftigten geben. Die Probleme in der Handysparte seien in erster Linie auf Managementfehler zurückzuführen. So seien wichtige technologische Innovationen verschlafen worden. Zudem sei das Geschäft seit dem vergangenen Herbst tot geredet worden.

DPA · Reuters
DPA/Reuters

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