Die Computerpanne bei der ersten Auszahlung von Arbeitslosengeld II hat nach Informationen der "Bild"-Zeitung Folgen für die Bundesagentur für Arbeit (BA). Eine Sprecherin des Bundesverbandes Deutscher Banken sagte der Zeitung, die Kreditinstitute erwarteten, dass ihnen der entstandene Schaden ersetzt werde. Weil die Nürnberger Bundesagentur falsche Kontonummern übermittelt hatte, mussten Banken und Sparkassen rund 1,8 Millionen Überweisungen zum Teil am Neujahrswochenende per Hand korrigieren.
Unterdessen sei eine weitere Panne der Bundesagentur für Arbeit bekannt geworden, berichtet das Blatt weiter. Bereits zum zweiten Mal seien falsche Kontoangaben von Empfängern des neuen Arbeitslosengeldes II an die Banken gemeldet worden. Betroffen seien etwa 10.000 Arbeitslose, die weiter auf die Überweisung der Leistungen warten müssten.
800 Beschwerden an den Ombudsrat
Der Hartz-IV-Beschwerderat (Ombudsrat) hat bislang rund 800 Eingaben bekommen. Innerhalb eines Monats werde nach Möglichkeit jede Eingabe beantwortet, sagte Ombudsmann Hermann Rappe dem "Mannheimer Morgen". Bislang wisse man erst von einigen Fällen, in denen Kommunen beim Wohngeld zu streng seien und dieses nicht wie von der Regierung empfohlen am örtlichen Mietspiegel orientierten.
"Wenn ein Problem häufiger auftaucht und wir den Eindruck haben, dahinter steckt ein Fehler im System, werden wir das deutlich sagen", sagte Rappe. "In den ersten drei Monaten wollen wir aber keine Änderungen empfehlen, sondern uns erst einmal die Praxis anschauen."