Konjunktur Ifo-Index steigt überraschend an

Die deutsche Wirtschaft ist weiter im Auschwung. Das bestätigt nun auch der ifo-Geschäftsklimaindex. Die Experten warten jetzt gespannt darauf, wie die Industrie den Aufwind nutzt.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober überraschend verbessert. Der Geschäftsklimaindex des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung legte von 104,9 auf 105,3 Punkte zu, teilte das Institut am Mittwoch in München mit. Dies spreche dafür, dass sich der Konjunkturaufschwung fortsetzen werde, sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Volkswirte hatten mit einem Rückgang des ifo-Index gerechnet, der als wichtigster Frühindikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft gilt.

"Wenn sich die Industrie robust entwickelt, dann sollte die Delle nicht zu tief werden", sagte Ifo-Experte Klaus Abberger am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Im Einzelhandel und im Bau sei zwar mit einer Abschwächung zu rechnen. "Das Wesentliche wird aber sein, wie sich die Industrie weiterentwickelt. Und hier sehen wir doch relativ positiv in die Zukunft."

Den überraschenden Anstieg des Ifo-Index im Oktober erklärte Abberger mit dem stabilen Umfeld bei den Ölpreisen und dem Euro. Zudem seien auch die Exportaussichten weiter sehr günstig. "Die Wirtschaft ist sehr gut in Schwung. Es ist kein Pessimismus in der Wirtschaft erkennbar", sagte der Experte.

Der Europäischen Zentralbank (EZB) empfahl Abberger, nach der erwarteten Zinserhöhung im Dezember auf dann 3,50 Prozent eine Pause einzulegen. Mit diesem Schritt werde der Bereich des neutralen Zinsniveaus erreicht, bei dem die Wirtschaft von der Geldpolitik weder stimuliert noch gebremst wird. "Es ist kein Automatismus für weitere Zinserhöhungen notwendig. Im Gegenteil: Wir erwarten dann etwas Ruhe auf der Zinsseite", sagte der Experte.

DPA · Reuters
DPA/Reuters