Konjuntur US-Notenbank verbreitet Optimismus

Aufbruchstimmung bei der US-Notenbank: Die Fed sieht die heimische Konjunktur auf einem guten Weg. Mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn der Rezession pendele sich die amerikanische Wirtschaft ein, die Lage auf den Finanzmärkten habe sich beruhigt. Dennoch lassen die Ökonomen den Leitzins unverändert.

Die US-Notenbank beurteilt die konjunkturelle Entwicklung in den Vereinigten Staaten zuversichtlich. Ungeachtet der zunehmenden Anzeichen für eine Konjunkturerholung verzichtete die Fed aber am Mittwochabend nach einer zweitägigen Sitzung auf eine Zinserhöhung. Wie von Analysten erwartet ließ sie den wichtigsten Leitzins auf seinem historischen Tiefststand von 0 bis 0,25 Prozent. Dies werde auch noch längere Zeit so bleiben, hieß es.

Mit Blick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung erklärten die Notenbanker, die jüngsten Konjunkturbarometer deuteten darauf hin, dass sich die Wirtschaftstätigkeit stabilisiere. Auch die Verhältnisse auf den Finanzmärkten hätten sich gegenüber der letzten Sitzung im Juni weiter verbessert.

Sorge um die Kauflaune der US-Bürger

Bei den Verbraucherausgaben, von denen die US-Wirtschaft zu 70 Prozent abhängt, gebe es ebenfalls Zeichen der Stabilisierung, hieß es von der Fed weiter. Allerdings drückten weiter anhaltende Jobverluste, das schwache Wachstum der Einkommen und schwierige Kreditbedingungen nach wie vor auf die Kauflaune der Amerikaner. Die Notenbank unterstrich, dass sie eine "schrittweise Wiederbelebung von nachhaltigem Wachstum in einem Umfeld stabiler Preise" erwarte.

Die Fed kündigte zudem an, dass sie das Tempo ihrer Ankäufe von hypothekenbesicherten Wertpapieren, Anleihen von Hypothekenfinanzierern und US-Staatsanleihen zur Stabilisierung der Immobilien- und Kreditmärkte "schrittweise verlangsamen" wolle. Die Käufe sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein.

Mehrheit der Ökonomen hält die Rezession für beendet

In den vergangenen Wochen hatten sich die Anzeichen auf ein nahendes Ende Rezession in den USA unübersehbar gemehrt. So ist die Arbeitslosenquote entgegen den Erwartungen im Juli leicht auf 9,4 Prozent gesunken. Überdies war die US-Wirtschaft im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet nur noch um ein Prozent geschrumpft, deutlich weniger als von Ökonomen erwartet. Fachleute rechnen damit, dass die amerikanische Wirtschaft im dritten Quartal wieder wächst.

Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung des "Wall Street Journal" sehen immer mehr Wirtschaftsexperten Licht am Ende des Konjunkturtunnels. 27 von 47 befragten Ökonomen meinten, die Rezession sei bereits vorbei, elf erwarten ihr Ende in diesem oder im nächsten Monat. Der schwere Abschwung in Folge der Finanzkrise hatte in den USA offiziell im Dezember 2007 begonnen.

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AP/DPA